Ford Saarlouis: Statt Bieterwettbewerb und Erpressung – Kampf zur Verteidigung aller Arbeitsplätze an allen Standorten!

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir rufen euch auf, den Kampf gegen den Bieterwettbewerb und die systematische Erpressung durch Management und Betriebsrat zu intensivieren.

  • Meldet euch beim Aktionskomitee an! (siehe unten)
  • Verbreitet diesen Aufruf über Facebook, WhatsApp usw. sowie als Flyer!
  • Unterstützt die Zusammenarbeit mit den Kollegen in Valencia und an allen anderen Standorten!

Jeder Tag bringt neue Hiobsbotschaften. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs und der wahnwitzigen Wirtschafts-Sanktionen der Bundesregierung schießen die Energie- und Lebensmittelpreise in die Höhe. Die ständige Kurzarbeit hat ohnehin schon zu heftigen finanziellen Einbußen geführt. Wie sollen wir in Zukunft Spritkosten, Miete oder Kredite und den Lebensunterhalt bezahlen?

Die Antwort von Betriebsrats-Chef Markus Thal lautet: Durch Lohnsenkung, Sozialabbau und unbezahlte Mehrarbeit. Nach eigenen Angaben fährt er zweimal in der Woche mit seinen engsten Vertrauten nach Köln, um mit dem Europa-Management genau darüber zu verhandeln. In diesen Gesprächen signalisiert er der Unternehmensleitung immer wieder, dass er im Rahmen des Bieterwettbewerbs bereit ist, jedes Abgruppierungsangebot seiner Gewerkschaftskollegen aus Valencia zu unterbieten.

Für Thal hat die Abwärtsspirale keine Grenze. Es ist ja nicht seine Haut, die er zu Markte trägt. Er sitzt in seinem hochdotierten BR-Chefposten-Sessel und kassiert zusätzlich fette Aufsichtsratstantiemen.

Auf der letzten Betriebsversammlung hat Thal zum wiederholten Male behauptet, zu diesen Verhandlungen über Lohnsenkung und Sozialabbau gäbe es keine Alternative.

Aber das liegt nur daran, dass diese Betriebsratsbürokraten nie etwas Anderes gemacht haben und sich auch nichts Anderes vorstellen können, als den Konzernherren und ihren Managern die Wünsche von den Lippen abzulesen und dann im Aufsichtsrat, Wirtschaftsausschuss und Betriebsrat die Sparmaßnahmen und Kürzungen auszuarbeiten und mit dem Schlagwort „alternativlos“ gegen jeden Widerstand der Beschäftigten durchzusetzen.

Weil Thal und seine Vertrauten sehr genau wissen, wie verhasst diese feige Unterordnung unter das Diktat der Konzernleitung ist, versuchen sie krampfhaft alle Einzelheiten der Verhandlungen geheimzuhalten.

Betriebsratswahl: das Ergebnis stinkt!

Seit der Betriebsratswahl dröhnt Thal, das Abstimmungsergebnis sei ein „eindeutiger Vertrauensbeweis“ für ihn persönlich und die IGM-Liste. Das ist blanker Hohn! Jeder, der die Wahl verfolgt hat, weiß, dass das Ergebnis stinkt.

Vor und während der Abstimmung hat die IG Metall im Werk enormen Druck aufgebaut, um das von ihr gewünschte Ergebnis zu erhalten.

Thal hatte noch auf der Betriebsversammlung zu Beginn der Wahlwoche das Ziel einer 100-prozentigen Wahlbeteiligung ausgegeben. Daraufhin haben seine Helfer alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ihrem Vorsitzenden dieses Wahlergebnis zu ermöglichen, das an Wahlergebnisse autoritärer und diktatorischer Regimes erinnert.

Ihr habt sicherlich auch mitbekommen, dass IGM-Mitglieder Briefwahlunterlagen in der Wahlwoche zu Kollegen nach Hause gebracht haben und dann warteten, bis sie ausgefüllt waren, um sie wieder mit ins Werk zu nehmen. Und wie wir alle wissen, liefen in der Wahlwoche die Betriebsräte durch die Hallen und haben persönlich Beschäftigte angesprochen, um sie zur Wahl der IGM-Liste aufzufordern.

Die Wahl und ihr Ergebnis waren auf jeden Fall kein Vertrauensbeweis für Thal & Co., sondern Teil der Betriebsratsverschwörung gegen uns. Vor allem hat die Wahl erneut deutlich gemacht, dass es nicht möglich ist über den Betriebsrat unsere Rechte und Interessen zu vertreten. Das geht nicht mit, sondern nur gegen ihn.

Deshalb ist es so wichtig, jetzt mit Hochdruck das Aktionskomitee auszuweiten und weiter aufzubauen.

Statt Lohnsenkung und Sozialabbau, internationale Zusammenarbeit zur Verteidigung aller Arbeitsplätze

Wir im Aktionskomitee vertreten den exakt entgegengesetzten Standpunkt zum Betriebsrat und zur IG Metall.

In wenigen Wochen ist der 1. Mai, der traditionelle Kampftag der internationalen Arbeiterklasse. Wir erinnern daran, dass alle Rechte und Errungenschaften der Arbeiterbewegung – vom Acht-Stunden-Tag, geregelten Löhnen, Urlaub und Sozialstandards, bis zur Lohnfortzahlung im Krankheitsfall – in gemeinsamen internationalen Kämpfen der Arbeiter gegen die Kapitalisten und ihre Betriebsrats-Lakaien erkämpft wurden.

Wir setzen dem Profit-Programm der Unternehmer und der hemmungslosen Bereicherung an der Spitze des Konzerns, das Programm der internationalen Arbeitersolidarität entgegen.

Wir lehnen es ab, dass eine Handvoll superreicher Manager und Aktionäre an der Spitze des Unternehmens in den USA über unsere Zukunft und das Wohlergehen unserer Familien entscheidet.

Als unabhängiges Aktionskomitee sprechen wir dem Betriebsrat das Misstrauen aus und verlangen, dass der Wortlaut des Kürzungsplans, der Ende Januar bei der Europa-Zentrale in Köln eingereicht wurde, bekannt gemacht wird. Nur so kann jeder Beschäftigte sehen, welche Verschwörung hier stattfindet und dagegen aktiv werden.

Dem Betriebsratskomplott und den Geheimverhandlungen setzen wir Arbeiterdemokratie und Bekanntgabe aller Informationen entgegen.

Das betrifft auch die jüngsten Informationen von der spanischen Website Economía Digital deren Artikel (in deutscher Google Chrome-Übersetzung) im Werk kursiert. Er beschreibt ein Szenario, in dem im spanischen Werk in Almussafes (Valencia) die Hälfte der Belegschaft ihren Job verliert und unser Werk in Saarlouis offensichtlich keine Zukunft hat.

Die Website berichtet, dass das Werk in Almussafes (Valencia) den E-Mustang ab 2026 bauen wird. Allerdings werden bis Ende 2023, Anfang 2024 rund 40 % der bisherigen Produktion (Mondeo, S-Max, Galaxy und Transit Connect) wegfallen. Laut dem Artikel müssen 3000 Arbeiter – fast die Hälfte der Belegschaft – um ihren Job fürchten. Die Produktion des E-Mustangs, die zusätzlich zur Produktion des Kuga, der noch bis 2029 gebaut werden soll, wird diesen Jobverlust nicht wieder ausgleichen. Die Herstellung von Elektro-Autos benötigt weniger Arbeiter.

Auch hier werden wir für dumm verkauft. Die IGM-Vertrauensleute in Saarlouis versuchen uns zu beruhigen und behaupten, bei dem Artikel handele es sich „höchstwahrscheinlich um Fake News“. Wir teilen diese Ansicht nicht. Thal und seine Compagnons wissen mehr als sie sagen! Wir werden mit Hilfe unserer Kontakte im Ford-Werk in Valencia die Fakten herausfinden und bekannt machen. Ein Kollege aus Valencia berichtete uns bisher, dass diese Nachrichten weder von Seiten des dortigen Managements noch von Seiten der Gewerkschaften bestätigt würden.

Es jetzt höchste Zeit aktiv zu werden! Wir müssen den Bieterwettbewerb stoppen! Tretet dazu dem Ford-Aktionskomitee bei und beteiligt euch an seinem Aufbau, um jetzt den Kampf zur Verteidigung aller Arbeitsplätze vorzubereiten.

Der Konzern agiert international und spielt die einzelnen Werke gegeneinander aus. Auch wir Ford-Arbeiter müssen international agieren. Die Werke in Saarlouis und Almussafes können nur gerettet werden, wenn wir uns mit den Kollegen in Valencia, Köln und auch allen anderen europäischen sowie den amerikanischen Kollegen vereinen. Werdet aktiv und nehmt Kontakt mit uns auf! Schickt eine Whatsapp-Nachricht an folgende Nummer: +491633378340

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