Unterstützungsaufruf von Will Lehman nach seiner Nominierung zum UAW-Vorsitzenden: „Wir können nicht für das kämpfen, was wir brauchen, ohne uns selbst zu organisieren.“

Die WSWS unterstützt Will Lehmans Wahlkampagne für das Amt des UAW-Vorsitzenden. Weitere Informationen findet ihr unter WillforUAWpresident.org.

Am Mittwoch wurde Will Lehman, ein Mack Trucks-Arbeiter aus Macungie (Pennsylvania), auf dem Kongress der United Auto Workers für die Kandidatur zum UAW-Vorsitzenden nominiert. Die Wahl wird im Oktober und November stattfinden.

Am Freitag gab Lehman eine an alle Mitglieder der UAW gerichtete Erklärung ab, in der er zur Unterstützung seiner Kampagne aufrief. Wir dokumentieren sie hier im Wortlaut.

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Ich bin Will Lehman, ein Arbeiter von Mack Trucks, der für das Amt des Vorsitzenden der UAW kandidiert. Gestern wurde ich auf dem UAW-Kongress nominiert. Das bedeutet, dass ich im Herbst auf dem Wahlzettel für das Amt des Vorsitzenden stehen werde.

Dies ist ein großer Sieg für unsere Kampagne zum Aufbau einer Basisbewegung gegen den gesamten korporatistischen UAW-Apparat. Ich möchte mich bei allen Arbeitern bedanken, die Videos aufgenommen und Nachrichten geschrieben haben, um ihre Delegierten aufzufordern, mich zu nominieren. Ohne Eure Unterstützung wäre das nicht möglich gewesen.

Jetzt beginnt die nächste Phase.

Meine Kampagne zielt darauf ab, eine Basisbewegung von Arbeitern in der UAW aufzubauen, die für das kämpft, was wir brauchen, und nicht für das, was die Unternehmen und die UAW-Bürokraten für möglich halten. Wir brauchen massive Lohnerhöhungen, um die jahrzehntelangen Zugeständnisse wiedergutzumachen; Anpassungen der Löhne an die Lebenshaltungskosten wegen der rasant ansteigenden Inflation; volle Rentenleistungen und eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung für Arbeiter und Rentner; die Wiedereinführung des Achtstundentages und Schluss mit den zermürbenden Arbeitszeiten und den erzwungenen Überstunden, und vieles mehr.

Alle Macht den Arbeitern in den Betrieben! Wählt Will Lehman zum Vorsitzenden der UAW International!

Ich richte diesen Appell an alle Schichten der Arbeiterklasse. Die UAW-Bürokraten betrachten junge Arbeiter, die zu Hungerlöhnen arbeiten, mit den gleichen Augen wie die alte AFL [die Spartengewerkschaft American Federation of Labor] damals die Industriearbeiter: als „Müll vor der Haustür der Gewerkschaftsbewegung“. Aber die gleiche Verachtung haben sie auch für ältere Arbeiter, deren Löhne seit Jahrzehnten stagnieren, und für Rentner, denen sie nicht einmal erlauben, bei den Wahlen zu kandidieren.

Mein Wahlkampf ist nicht darauf ausgerichtet, einen Bürokraten durch einen anderen zu ersetzen. Wir können nicht für das kämpfen, was wir brauchen, ohne uns zu organisieren.

Das bedeutet, dass wir in jedem Betrieb Aktionskomitees aufbauen müssen, um die Macht dorthin zu verlagern, wo sie hingehört, nämlich zu den Beschäftigten in den Betrieben. Es bedeutet, dass wir eine wirkliche Einigkeit unter allen Beschäftigten in der UAW herstellen müssen, indem wir aus der Isolation ausbrechen, die uns die Gewerkschaftszentrale auferlegt hat.

Es bedeutet, unsere Kämpfe mit dem Kampf der Eisenbahner, der Hafenarbeiter, der Lehrer, der Beschäftigten im Gesundheitswesen, der Beschäftigten im Dienstleistungssektor und aller anderen Arbeiterschichten zu verbinden, die denselben Kampf führen.

Es bedeutet, dass wir uns mit unseren Klassenbrüdern und -schwestern in der ganzen Welt verbinden müssen – in Kanada, in Europa, in Indien und Sri Lanka, in ganz Asien, Afrika und Lateinamerika, in jedem Land. Gemeinsam ist die Arbeiterklasse die stärkste Kraft auf diesem Planeten.

Ein solcher Kampf kann und wird nicht von den Speichelleckern der Konzerne geführt werden, die im UAW-Hauptquartier sechsstellige Gehälter beziehen. Der bürokratische Apparat, der nur existiert, um unsere Kämpfe zu unterdrücken, kann nicht reformiert werden. Er muss weggefegt werden.

Ich kann das nicht allein tun, ich bin kein Wundertäter. Bei dieser Kampagne geht es nicht so sehr um mich, sondern um euch. Sie wird in dem Maße erfolgreich sein, in dem ihr euch beteiligt und wir durch diese Kampagne die Organisation und Initiative entwickeln, um zu kämpfen und zu gewinnen.

Ich rufe alle Arbeiterinnen und Arbeiter auf, sich am Aufbau dieser Bewegung zu beteiligen. Macht sie so weit wie möglich bekannt. Diskutiert mit euren Kolleginnen und Kollegen darüber. Bildet Wahlkomitees. Organisiert Versammlungen. Gebt Erklärungen in den sozialen Medien ab. Verbreitet diese Nachricht auf jede erdenkliche Weise.

Die Arbeiterklasse ist auf dem Vormarsch, und wir müssen vorwärts drängen. Wenn wir die Initiative ergreifen und uns selbst organisieren, können wir dafür kämpfen, eine Gesellschaft aufzubauen, die auf unseren Interessen basiert und nicht auf den Profiten und dem Reichtum einiger weniger. Um es mit den Worten eines Arbeiters zu sagen, mit dem ich diese Woche bei Warren Truck gesprochen habe: „Packen wir’s an.“

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