Immer mehr Beweise für Googles schwarze Listen linker und progressiver Websites

Eine wachsende Zahl führender linker Websites hat bestätigt, dass ihr Google-Suchtraffic in den letzten Monaten dramatisch zurückgegangen ist. Das belegt erneut, dass Google unter dem betrügerischen Vorwand eines Vorgehens gegen „Fake News“ ein System systematischer und umfassender Zensur einführt.

Bei Truthout, einer nicht-kommerziellen Nachrichten-Website, die sich auf politische, soziale und ökologische Entwicklungen von einem linken, progressiven Standpunkt aus konzentriert, ist die Leserschaft seit April um 35 Prozent zurückgegangen. Bei The Real News, einem gemeinnützigen Anbieter für Videonachrichten und Dokumentationen, brach der Such-Traffic um 37 Prozent ein. Eine weitere Website, Common Dreams, berichtete der WSWS letzte Woche, dass ihr Such-Traffic um bis zu 50 Prozent zurückgegangen sei.

So extrem diese plötzlichen Rückgänge auch sind, sie kommen nicht an den fast 70-prozentigen Rückgang des Google-Traffics für die WSWS heran.

Scott LaMorte, Web-Entwickler für Truthout und The Real News, erklärte: „Etwas Umfassendes ist bei Google passiert, wovon linke Medien besonders stark betroffen sind.“

„Es ist auf jeden Fall eine Anomalie. Die Entwicklung bedeutet ein Drei-Jahres-Tief sowohl für Truthout als auch für The Real News und ist in der bisherigen Existenz dieser Organisationen wahrscheinlich beispiellos. Keine von ihnen hat bisher einen solchen dreimonatigen Einbruch, wie den seit Mai, erlebt.“

„Es ist ja nicht so, dass alle Linken auf einmal ihre SEO [Suchmaschinenoptimierung] geändert hätten,“ sagte La Morte „Ich denke nicht, dass es daran liegt, dass Googles Algorithmus die SEO-Verfahren anders bewerten.“

Eric Maas, ein Berater für Suchmaschinenoptimierung, der in der San Francisco Bay Area arbeitet, erklärte, sein Team habe ein breites Spektrum an alternativen Nachrichten-Portalen überprüft, die von den Veränderungen bei Googles Algorithmen seit April betroffen sind. „Das Update nimmt möglicherweise bestimmte Seitenfunktionen ins Visier. Es gibt aber vor allem Hinweise darauf, dass sich das Update nur für die großen Nachrichtenorganisationen positive Auswirkungen hatte. Ich halte daran vor allem für problematisch, dass es den Anschein hat, dass einige Seiten ins Visier geraten sind und andere nicht.“

„Das ist in Wirklichkeit politische Zensur der übelsten Sorte. Es ist lediglich ein Vorwand, um politische Meinungen zu unterdrücken“, erklärte Robert Epstein, ein ehemaliger Chefredakteur von Psychology Today und anerkannter Experte für Google.

Epstein erklärte, zum jetzigen Zeitpunkt stelle sich die Frage, ob die WSWS von den menschlichen Bewertern, die bei dem Suchmaschinen-Giganten angestellt sind, gezielt markiert wird oder ob diese Bewerter die Google-Suchmaschine so beeinflusst haben, dass sie linke Websites herabstuft. Epstein erklärte: „Was man nicht weiß ist, ob die menschlichen Bewerter euch zurückstufen oder ob es der neue Algorithmus ist, den sie trainieren.“

Der weltweit renommierte Technologiepionier Richard Stallman, der außerdem eine führende Rolle in der Free-Software-Bewegung spielt, erklärte, er habe die Berichterstattung der WSWS über Googles Zensur linker Websites verfolgt. Er warnte vor der ungeheuren Kontrolle, die Google über das Internet ausübe, und erklärte: „Dass ein riesiger Konzern den wichtigsten Zugang betreibt, den Menschen zum Auffinden von Artikeln zu einem bestimmten Thema haben, schafft ganz offensichtlich ein Missbrauchspotential.“

Laut den Daten des Suchoptimierungs-Werkzeugs SEMRush hat der Suchtraffic für Mr Stallmans persönliche Website, Stallman.org, um 24 Prozent abgenommen, während der Traffic für gnu.org, die von der Free Software Foundation betrieben wird, um 19 Prozent zurückgegangen ist.

Der Such-Traffic für die WSWS und andere linke Websites ist nach der Änderung der Suchauswertungs-Protokolle von Google massiv eingebrochen. In einer Stellungnahme, die am 25. April veröffentlicht wurde, erklärte Ben Gomes, der Vizepräsident des Unternehmens für den Fachbereich Technik, die Aktualisierung der Suchmaschine werde den Zugang zu „anstößigen“ Seiten blockieren, während „seriöse Inhalte“ weiter nach vorne gebracht würden.

In den Richtlinien, die Googles Bewerter im Mai erhalten haben, wies Google sie an, die Seiten zu markieren, die „Verschwörungstheorien“ oder „verstörende“ Inhalte wiedergeben, sofern „der Suchverlauf des Users nicht deutlich erkennen lässt, dass er eine alternative Perspektive sucht“.

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