SGP-Kandidat Ulrich Rippert am Tesla-Werk Grünheide

„Baut Aktionskomitees auf, um die Entlassungen zu verhindern!“

Die Ankündigung des Autoherstellers Tesla, weltweit 14.000 Stellen zu streichen, hat unter den Beschäftigten große Unruhe ausgelöst. Im Werk Grünheide, der so genannten Gigafactory Berlin-Brandenburg sind viele Arbeiter vor allem darüber empört, dass es keine konkreten Informationen über den geplanten Arbeitsplatzabbau gibt. Die Belegschaft wird bewusst im Unklaren gelassen und die Unsicherheit wird genutzt, um die Ausbeutung zu verschärfen.

SGP-Kandidat Ulrich Rippert spricht mit Arbeitern am Tesla-Werk Grünheide

Als am Montag vor einer Woche das Handelsblatt schrieb, dass von den angekündigten 14.000 Entlassungen etwa 3.000 in Grünheide stattfinden werden, reagierte die Unternehmensleitung sofort mit einem Dementi. Es gäbe noch keine konkreten Pläne, erklärte ein Firmensprecher. Drei Tage später wurde bekannt gegeben, das Unternehmen verzichte ab sofort auf die Mitarbeit von 300 Leiharbeitern. Dies seien aber keine Entlassungen, denn die Leiharbeiter seien keine Tesla-Beschäftigten.

Wieder einige Tage später titelte die Frankfurter Rundschau „Musk vollzieht Job-Kahlschlag bei Tesla: Ein Viertel der Belegschaft in Grünheide muss gehen“. Im Artikel heißt es: „Tesla-Boss Musk reagiert auf die Flaute am Elektroauto-Markt mit einem radikalen Personalabbau. Enorm trifft es den deutschen Standort in Grünheide.“

Nach Angaben des US-Nachrichten- und Medienunternehmen Bloomberg sind die bisher angekündigten 14.000 Entlassungen erst der Anfang. Elon Musk plane seine Belegschaft um 20 Prozent zu reduzieren. Die Reduzierung, so Musk, sollte dem Rückgang der Fahrzeugauslieferungen zwischen dem vierten Quartal 2023 und dem ersten Quartal 2024 entsprechen, wie Bloomberg berichtet. Anfang dieses Monats gab Tesla bekannt, dass das Unternehmen im ersten Quartal 2024 genau 386.810 Autos ausgeliefert hat. Das entspricht einem Rückgang von 20,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Der Rückgang der Auslieferungen war das niedrigste Quartalsergebnis des Unternehmens seit 2022.

Angesichts dieser Situation fand der WSWS-Artikel mit der Überschrift: „Der Kampf gegen Massenarbeitslosigkeit erfordert eine globale Strategie“ großes Interesse. Mitglieder und Sympathisanten der Sozialistischen Gleichheitspartei (SGP) verteilten den Artikel als Flyer am Werkstor in Grünheide. Trotz Regen und Kälte blieben viele Arbeiter stehen und informierten sich.

Ulrich Rippert vor dem Tesla-Werk in Grünheide

Ulrich Rippert und Angela Niklaus, die beide für die SGP zur Europawahl im Juni kandidieren, betonten, dass der Kampf gegen Massenentlassungen eine internationale Perspektive und Strategie erfordert. Das fand spontan Unterstützung. Die Tesla-Belegschaft, die im vergangenen Jahr auf 12.500 ausgedehnt wurde und im Schichtbetrieb arbeitet, setzt sich aus über 50 Nationalitäten zusammen. Neben arabischen und afrikanischen Ländern kommen viele Beschäftigte aus dem nahe gelegenen Polen und anderen osteuropäischen Ländern. Internationale Zusammenarbeit ist Alltag in den Produktionshallen in Grünheide.

Arbeiter waren erfreut, dass der Flyer neben Deutsch und Englisch auch in arabischer und polnischer Sprache zu haben war.

Mit dem Flyer rief die Sozialistische Gleichheitspartei dazu auf, ein unabhängiges Aktionskomitee aufzubauen und bot ihre Unterstützung dabei an, internationale Verbindung zu Beschäftigten in anderen Ländern herzustellen, um gemeinsame und koordinierte Kampfmaßnahmen vorzubereiten.

Im Flugblatt heißt es: „Die SGP appelliert an alle Tesla-Arbeiter, die gegen den Arbeitsplatzabbau und die miserablen Arbeitsbedingungen kämpfen wollen, sich in einem unabhängigen Aktionskomitee zusammenzuschließen. Vertraut nicht der IG Metall, die in allen anderen Autokonzernen in den Aufsichtsräten sitzt und dort Massenentlassungen und Werksschließungen organisiert!“

Eine weitere wichtige Frage war der Zusammenhang zwischen den Massenentlassungen und der Kriegsentwicklung. Die immensen Kosten der militärischen Aufrüstung, Waffenlieferungen und Kriegshandlungen werden durch Entlassungen, Lohnsenkung und Sozialabbau der Arbeiterklasse aufgebürdet.

Ein entscheidendes Element in der globalen Mobilisierung der Arbeiter ist daher der Kampf gegen Krieg. Arbeiter dürfen nicht zulassen, dass sie durch die nationalen Konflikte gespalten werden, die von der herrschenden Klasse geschürt werden. Aber genau das versucht die Gewerkschaftsbürokratie, die nichts anderes als ein verlängerter Arm der Regierungen ist. In Deutschland hat die IG Metall einen Pakt mit der Bundesregierung geschlossen und setzt seit dem einen Ausverkauf und Verschlechterungs-Trarifvertrag nach dem anderen durch.

In diesem Zusammenhang betonte Rippert die große Bedeutung der internationalen Maifeier, die das Internationale Komitee der Vierten Internationale am 4. Mai online organisiert. Jeder kann daran problemlos teilnehmen und die Berichte über den Kampf der Arbeiter in vielen Ländern verfolgen. Angesichts von Massenentlassungen, Krieg und Diktatur steht der Kampf für ein internationales, sozialistisches Programm im Zentrum der Diskussion.

Aufruf endete mit den Worten: „Der Kapitalismus ist ein überholtes Wirtschaftssystem, das nicht in der Lage ist, neue Technologien und andere Fortschritte zum Wohle der Gesellschaft einzusetzen. Musk und seine Oligarchen-Kollegen müssen enteignet werden, ebenso wie die Banken und Großkonzerne. Sie müssen unter die demokratische Kontrolle der Arbeiter gestellt werden.

Die Fortschritte in der Automatisierung und der künstlichen Intelligenz müssen genutzt werden, um die Last der Arbeit zu erleichtern und umfassende Verbesserungen für das Leben der Menschen zu finanzieren, damit Hunger, Krieg und Armut endlich beseitigt werden.

Das ist das Programm, für das die World Socialist Web Site, das Internationale Komitee der Vierten Internationale und die Sozialistische Gleichheitspartei kämpfen.

Arbeiterinnen und Arbeiter, die mehr über diese Perspektive wissen wollen, laden wir ein: Nehmt Kontakt mit uns auf. Schreibt eine Whatsapp-Nachricht an die Mobilnummer +491633378340 oder registriert euch über das untenstehende Formular.

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