Zum Gedenken an Genossen Halil Çelik

Wir veröffentlichen hier die Würdigung von David North, dem Vorsitzenden der internationalen Redaktion der World Socialist Web Site und der Socialist Equality Party (US), für Halil Çelik, den Gründer und Leiter der Sosyalist Eşitlik Grubu, der türkischen Sektion des Internationalen Komitees der Vierten Internationale. David North‘ Beitrag wurde am Sonntag, den 14. Januar in Istanbul auf einer Gedenkveranstaltung für Halil Çelik anlässlich seines fünften Todestags verlesen.

Halil Çelik (1961–2018)

Es ist schwer zu glauben, dass seit dem frühen Tod von Genossen Halil schon fünf Jahre vergangen sind. Die Persönlichkeit dieses mutigen und unermüdlichen Revolutionärs ist nach wie vor sehr lebendig: die Überzeugungskraft seiner Argumente, seine breitgefächerten intellektuellen und kulturellen Interessen, sein Großmut, sein Optimismus und sein bemerkenswerter Sinn für Humor.

Genosse Halil widmete sein gesamtes Erwachsenenleben – 41 Jahre – dem Kampf für den Sozialismus. Er ertrug Verfolgung, Gefängnis und – am schwierigsten von allem – den Verrat von Organisationen und Tendenzen, die die Lehren der Geschichte ignorierten und Prinzipien zugunsten kurzfristiger politischer Vorteile verwarfen. Aber Halil zog die Lehren aus diesen Erfahrungen und arbeitete trotz immenser objektiver Schwierigkeiten unermüdlich an der Entwicklung einer echten revolutionären Partei der Arbeiterklasse.

Nach jahrzehntelanger politischer Arbeit nahm Genosse Halil Kontakt mit dem Internationalen Komitee auf. Die Schlussfolgerungen, die er aus seinen eigenen Erfahrungen mit dem Verrat des Stalinismus, des Maoismus, der korrupten Gewerkschaftsbürokratien und den verschiedenen Zweigen des pablistischen Opportunismus gezogen hatte, verbanden sich mit der historischen Verteidigung des Erbes der Oktoberrevolution und der trotzkistischen Strategie der sozialistischen Weltrevolution durch das IKVI.

Die wichtigste Lehre, die Genosse Halil aus seiner eigenen Erfahrung zog, bestand darin, dass der Aufbau einer echten revolutionären Partei die systematische Ausbildung ihrer Kader in der gesamten Geschichte des Kampfs der trotzkistischen Bewegung seit der Oktoberrevolution erfordert, von ihren Anfängen 1923, über die Gründung der Vierten Internationale 1938, die Bildung des Internationalen Komitees 1953, den anschließenden langwierigen Kampf gegen den pablistischen Revisionismus, bis hin zum Bruch des IKVI mit dem nationalen Opportunismus der britischen Workers Revolutionary Party 1985-1986.

Die Arbeit, die Genosse Halil in den letzten Jahren seines Lebens leistete – er konzentrierte sich auf die Ausbildung junger Mitglieder und deren Entwicklung zu trotzkistischen Kadern des Internationalen Komitees – ist von bleibender historischer Bedeutung. Obwohl Halil nicht mehr unter uns weilt, lebt sein Lebenswerk in der Arbeit des Kaders der Sosyalist Eşitlik Grubu weiter.

Lang lebe das Andenken an Genossen Halil Çelik!

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