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Am 5. Februar 2023 jährte sich zum 20. Mal die Rede von US-Außenminister Colin Powell vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen im Jahr 2003. Vor einem weltweiten Publikum erzählte Powell Lügen, um die verbrecherische Entscheidung der Bush-Regierung zum Einmarsch in den Irak zu rechtfertigen.
Zu den von Powell ausgesprochenen Lügen zählten:
- „Wir haben aus erster Hand Beschreibungen biologischer Waffenfabriken auf Rädern und auf Schienen.“
- „Nach unserer vorsichtigen Schätzung verfügt der Irak heute über einen Vorrat von 100 bis 500 Tonnen chemischer Kampfstoffe.“
- „Er [Saddam Hussein] ist nach wie vor entschlossen, Atomwaffen zu erwerben. ... Er ist so entschlossen, dass er wiederholt verdeckt versucht hat, hochspezialisierte Aluminiumröhren aus 11 verschiedenen Ländern zu erwerben.“
- „Was ich Ihnen heute vor Augen führen möchte, ist die möglicherweise noch viel unheilvollere Verbindung zwischen dem Irak und dem Terrornetzwerk al-Qaida... Irakische Regierungsvertreter streiten die Vorwürfe ab, Verbindungen zu al-Qaida zu unterhalten. Diese Dementis sind einfach nicht glaubwürdig.“
Powells Lügen, die von Präsident George W. Bush, Vizepräsident Dick Cheney, Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und anderen politischen Verbrechern fabriziert worden waren, ebneten den Weg für die Invasion des Irak im März 2003. Sie begann mit dem „Shock and Awe“-Bombardement Bagdads, in dessen Verlauf große Teile der Stadt zerstört wurden.
Seit dem ersten Golfkrieg 1990–1991 führen die Vereinigten Staaten ununterbrochen Krieg. Gestützt auf ein marxistisches Verständnis der Widersprüche des US- und des Weltimperialismus analysiert David North die Militärinterventionen und geopolitischen Krisen der letzten 30 Jahre.
Der Krieg führte zur Tötung von hunderttausenden Irakern und der Zerstörung eines hochentwickelten Landes. Die CIA und das Militär führten eine brutale Kampagne von Folter und Mord durch. Keiner der für die Verbrechen verantwortlichen Regierungsvertreter wurde jemals bestraft.
Dieser düstere Jahrestag wird von den US-Medien nicht beachtet. Sie ziehen es vor, die Verbrechen der jüngeren Vergangenheit nicht in Erinnerung zu rufen, während sie die nötigen Lügen fabrizieren, um den eskalierenden Krieg gegen Russland zu befeuern.
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