Antisemitismus und Russische Revolution

Vor fünf Jahren ist im Berliner Verlag Metropol eine historische Studie von Ulrich Herbeck erschienen, [1] die die Geschichte des Antisemitismus in Russland vom Zarenreich bis zum Ende des Bürgerkriegs 1922 beleuchtet.

Die Studie zeigt den engen historischen Zusammenhang zwischen Antisemitismus und der Reaktion gegen die sozialistische Arbeiterbewegung im 20. Jahrhundert. Von der Tages- und Fachpresse weitgehend ignoriert, dokumentiert Herbecks Studie die Geschichte der faschistischen Kräfte, auf die sich die imperialistischen Mächte während des Bürgerkrieges 1918 bis 1922 im Kampf gegen die Sowjetregierung gestützt hatten, die im Zweiten Weltkrieg mit den Nazis kollaborierten und auf deren Nachfahren sich heute die USA und Deutschland in der Ukraine stützen.

Russischer Antisemitismus vor 1917

Der Antisemitismus im Zarenreich war seit dem beginnenden 19. Jahrhundert mit der politischen Reaktion gegen die Aufklärung und die Französische Revolution verbunden, durch die die Juden in Frankreich und in den später von Napoleon besetzten Gebieten erstmals volle demokratische Rechte erhalten hatten. Die These von der „jüdisch-freimaurerischen Verschwörung“, die angeblich hinter der Revolution von 1789 gestanden hätte, traf in den herrschenden Kreisen des Zarenreiches und der Kirche auf offene Ohren.

Die staatliche Diskriminierung der Juden hatte jedoch auch wirtschaftliche Ursachen: Nachdem Juden für einen Großteil des 18. Jahrhunderts die Einreise nach Russland verboten war, erließ Katharina die Große 1791 einen Erlass, wonach Juden sich in Innerrussland, aber nicht in Moskau ansiedeln durften. Dadurch sollte vor allem die Konkurrenz jüdischer Kaufleute für Moskauer Händler eingedämmt werden. Juden mussten von nun an in festgelegten „Ansiedlungsrayons“ leben. Ab 1794 mussten sie darüber hinaus doppelte Steuern entrichten.

Die Identifikation der Juden mit der revolutionären Bewegung kam in Russland vor allem in den 1870er Jahren auf. Herbeck geht kaum auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Entstehung dieses antisemitischen Feindbildes ein, doch sie sind grundlegend, um den Antisemitismus und seine politische Rolle zu verstehen.

Wie der Trotzkist Abraham Léon in seiner brillanten Studie zur jüdischen Frage betont, die Herbeck leider nicht zitiert, untergrub die Entwicklung des Kapitalismus seit der Landreform von 1863 die soziale Stellung der jüdischen Bevölkerung des Zarenreiches. Während des Feudalismus war der Großteil der jüdischen Bevölkerung als Händler und Handwerker tätig gewesen. Der Kapitalismus führte zu einer raschen Proletarisierung insbesondere der jüdischen Handwerker, die bald zur unterdrücktesten Bevölkerungsschicht gehörten. Tausende Juden waren gezwungen, von den Kleinstädten und Dörfern in Großstädte zu ziehen. Vor allem aber führte ihr sozialer Abstieg zur Massenauswanderung nach Westeuropa und in die USA. Während in den 1870er Jahren nur rund 8 bis 10.000 Juden ihre Heimat verließen, wobei sie meist nur vom Land in Städte zogen, stieg die Zahl der aus Osteuropa auswandernden Juden zwischen 1881 und 1914 von 50 bis 60.000 auf 150 bis 160.000.[2]

Ab 1881 kam es immer wieder zu antijüdischen Pogromen. Auslöser war das Gerücht, die „jüdischen Revolutionäre“ seien für das Attentat auf den Zaren Alexander III. verantwortlich gewesen. Ab 1887 galten Zugangsbeschränkungen für Juden an höheren Schulen. Zum selben Zeitpunkt begannen massenhafte Ausweisungen aus den großen Städten wie Kiew, Moskau und Orel.

Die sozialistische Bewegung in Russland ebenso wie in Westeuropa nahm in dieser Zeit einen unversöhnlichen Standpunkt gegenüber dem Antisemitismus ein. Herbeck betont in seiner Studie mehrfach, der Antisemitismus habe in allen Schichten der Bevölkerung im Zarenreich, also auch unter Arbeitern und besonders unter Bauern, Verbreitung gefunden, ohne dieses Phänomen jedoch zu erklären. Die russische Arbeiterklasse war in den 1880er Jahren noch jung und rekrutierte sich aus der Bauernschaft. Unter kleinbürgerlichen Schichten und Bauern herrschten noch die antisemitischen Vorurteile der Feudalzeit, in der die Juden aufgrund ihrer sozialen Stellung als Kaufleute, Geldverleiher und Handwerker vielfach als Wucherer und unliebsame Konkurrenten angesehen wurden.

Der Zarismus machte sich diese jahrhundertealten Vorurteile zunutze, um den Zorn der rasch wachsenden und extrem unterdrückten Arbeiterklasse und der grausam ausgebeuteten Bauernschaft abzulenken und auf die Juden zu richten. Karl Kautsky betonte 1903 in einem Artikel zum Pogrom von Kischinew, Das Massaker von Kischinew und die Judenfrage, dass die Emanzipation der Juden vom Erfolg der revolutionären Arbeiterbewegung abhänge:

„Dieser enge Zusammenhang zwischen dem revolutionären Empfinden und den Bedürfnissen des jüdischen Emanzipationsstrebens ist aber, wie so mancher anderen Regierung, auch der russischen nicht entgangen. Sie hasst und verfolgt daher das Judentum ebenso sehr wie die revolutionären Strömungen, und sie tut alles, was in ihren Kräften steht, um den Judenhass in der Bevölkerung zu schüren und zu stärken. Sie erhält ihn nicht bloß dadurch lebendig, dass sie von der Volksmasse jede Aufklärung fernhält, die ihr Leben mit einem neuen Inhalt füllen könnte. Sie hindert auch jede Annäherung zwischen der jüdischen und nichtjüdischen Bevölkerung, verhindert ihre Vermischung und bringt den Volksmassen durch ihre Praxis die Überzeugung bei, der Jude stehe außerhalb der menschlichen Gemeinschaft, sei rechtlos und vogelfrei.

Leidet die Volksmasse, verzweifelt sie, macht sie ihrer Verzweiflung in wilden Ausbrüchen Luft, dann werden diese Ausbrüche von den Dienern des Zaren auf das Judentum abgelenkt. Die Juden werden als Blitzableiter benützt für die Gewitter, die sich über dem Haupte der Autokratie zusammenballen. Das Misshandeln, Plündern und Erschlagen der Juden ist die einzige Volksbewegung, die im russischen Reiche gestattet wird.“

Es ist also kein Zufall, dass sich das Feindbild des „jüdischen Revolutionärs“ gerade in dieser Periode der gesellschaftlichen Umbrüche herausbildete und zu einer wichtigen Waffe des Zarismus gegen die sozialistische Bewegung wurde. Mit der Revolution von 1905 hatte sich dieses Feindbild endgültig verfestigt. Dieser Zusammenhang wird von Herbeck zwar nicht aufgezeigt, ist aber von großer Bedeutung.

1905 übernahm zum ersten Mal die Arbeiterklasse die führende Rolle in einer Revolution. Die Ereignisse in diesem Jahr stellten einen Wendepunkt seit der Niederschlagung der Pariser Kommune 1871 dar und läuteten in ganz Europa – darunter in Deutschland, Belgien und Frankreich – eine Periode von Massenstreiks und revolutionären Kämpfen ein. Leo Trotzki, der zum Führer des ersten Sowjets in Petrograd gewählt wurde, entwickelte im selben Jahr die Theorie der Permanenten Revolution, die die Perspektive der Bolschewiki in der Oktoberrevolution 1917 bestimmte.

Das Zarenregime reagierte auf die revolutionäre Bewegung der Arbeiter und Bauern mit verschärfter antisemitischer Propaganda und mit der gezielten Förderung rechtsextremer Organisationen. Die berüchtigten „Protokolle der Weisen von Zion“ erfuhren nun eine systematische Verbreitung durch die zaristische Regierung. Die „Protokolle“, um die Jahrhundertwende von Sergej Nilus verfasst, vertraten die abstruse Theorie einer „jüdischen Weltverschwörung“ gegen das Christentum und der Gefahr einer unmittelbar bevorstehenden Apokalypse und wurden später von den Nazis zu Propagandazwecken eingesetzt. Zar Nikolaus II., der in die Geschichte nicht nur als einer der reaktionärsten, sondern auch als einer der dümmsten Herrscher eingehen sollte, schrieb später in einer Randnotiz bei der Lektüre der „Protokolle“:

„Welche Gedankentiefe! – Welche Voraussicht! – Welche Präzision in der Verwirklichung des Programms! – Unser Jahr 1905 ist so verlaufen, als wäre es von den Weisen inszeniert worden. – An ihrer Echtheit kann kein Zweifel sein. – Überall die lenkende und zerstörende Hand des Judentums.“[3]

Auf den Generalstreik unter Führung des Petrograder Sowjets im Oktober 1905 antwortete der Zar mit einer von der Regierung gelenkten antisemitischen Pogromwelle, die Leo Trotzki später in einem Kapitel seiner Schrift zur Revolution von 1905 beschrieb. In rund 50 Städten kam es zu Ausschreitungen, bei denen tausend Juden umgebracht wurden.[4] Diese Pogrome leiteten die Konterrevolution ein, der allein zwischen Oktober 1905 und April 1906 48.000 Menschen zum Opfer fielen.[5]

In den folgenden Jahren baute das zaristische Regime gezielt rechtsradikale Parteien der „Schwarzhundert Bewegung“ wie den Bund des russischen Volkes (SRN, Sojuz Russkogo Naroda) auf, der an zahlreichen antisemitischen Pogromen beteiligt war. Zusätzlich wurden zwischen 1905 und 1916 14.327 Millionen Exemplare antisemitischer Schriften verbreitet, die die Zensur genehmigt und das Innenministerium finanziert hatten.[6]

Die Russisch-Orthodoxe Kirche war aufs Engste mit der extremen Rechten verwoben und propagierte offen Antisemitismus. Im Jahr 1908 stimmte die Synode explizit der Kandidatur von Geistlichen für den SRN zu; lokale Bischöfe wurden von der Synode aufgefordert, die Tätigkeit des SRN zu segnen.[7]

Am Vorabend des Ersten Weltkrieges, 1911 bis 1913, fand der berüchtigte Bejlis-Prozess statt: Der jüdische Arbeiter Mendel Bejlis wurde auf Drängen der Kirche und Schwarzen Hundert wegen des angeblichen Ritualmordes an einem 12-jährigen russischen Jungen angeklagt, obwohl es keinerlei Beweise gegen ihn gab. Der Prozess endete zwar mit einem persönlichen Freispruch Bejlis, doch das Gericht bestätigte den Ritualmordverdacht und rechtfertigte eines der übelsten Vorurteile und diskriminierenden Verleumdungen gegen Juden mit pseudolegalen Argumenten.

Im Ersten Weltkrieg, in dem zwei Millionen russische Soldaten ums Leben kamen und weitere fünf Millionen verwundet wurden, erreichte der staatliche Antisemitismus einen neuen Höhepunkt. Die russische Armeeführung verfolgte eine gezielte Politik, um die wachsende Opposition der Soldaten und der Bevölkerung gegen den Krieg in rechte Bahnen zu lenken: „Spionagebeschuldigungen und –prozesse, Geiselnahmen aus dem Kreis der jüdischen Bevölkerung, die Aussiedelung der Juden aus den frontnahen Gebieten meist mit nur 24 Stunden Vorwarnung und schließlich auch Pogrome waren Ausdruck und Folge der antisemitischen Politik der Armeeführung.“[8] Insgesamt wurden wegen Spionagevorwürfen bis 1916 insgesamt 3,3 Millionen Menschen von der Armeeführung zwangsevakuiert, darunter rund 600.000 Juden.[9]

Gleichzeitig kam es zu zahlreichen Ausschreitungen von Militäreinheiten, die meist von Kosaken dominiert waren: „Pogrome beschränkten sich nicht auf das Plündern, sondern oft wurden die Opfer für ihr angebliches Verhalten ‚bestraft‘, sie wurden verhöhnt, gequält und die Frauen vergewaltigt. In vielen Fällen wurden die Opfer auch getötet, aber das Töten hatte bei Weitem nicht den Massencharakter der späteren Bürgerkriegspogrome.“[10] Besonders betroffen war von diesen Deportationen und Pogromen die jüdische Bevölkerung in Galizien, Litauen, Weißrussland, der Ukraine und Polen, die rund ein Vierteljahrhundert später auch die Hauptlast des Holocausts tragen sollte.

Erst der Sturz des Zaren in der Februarrevolution 1917 setzte diesem staatlichen Antisemitismus ein Ende. Erstmals erhielten die nahezu sechs Millionen russischen Juden – ein Großteil der damaligen jüdischen Weltbevölkerung – volle Bürgerrechte.

Der Kampf gegen die jüdischen Bolschewiken und die Pogrome der Weißen

Die Revolution 1917 war für die Juden Osteuropas, was die Französische Revolution 1789 für die Juden in Westeuropa gewesen war: Durch den Sturz des Zaren erlangten sie erstmals volle demokratische Rechte.

Die Übergangsregierung unter der Führung von Alexander Kerenskij, die im Februar an die Macht gekommen war, verweigerte allerdings jede grundlegende Kursänderung in der Politik im Interesse der Arbeiter und Bauern, setzte den Krieg fort und verteidigte die Grundlagen des Kapitalismus in Russland. Dies schlug sich auch in ihrer Politik gegenüber den Juden und den Schwarzhundertschaften nieder.

Eine Regierungskommission, die gegen Antisemitismus vorgehen sollte, verpflichtete sich, dies nur im Rahmen der zaristischen Gesetze zu tun, eben jener Gesetze, die den blutigen Pogromen der Vergangenheit einen legalen Deckmantel geliefert hatten. Die Justiz war weiterhin durchsetzt mit Politikern, die der rechtsextremen SRN nahestand. So scheiterte unter anderem der Prozess gegen den ehemaligen SRN-Parteiführer und Schwarzhunderter Alexander Dubrowin (1855-1921).[11]

Ähnlich wie die demokratische Gleichberechtigung der Juden durch die Französische Revolution war die politische Emanzipation des Judentums 1917 in Russland die Zielscheibe konterrevolutionärer Kreise. Im Bürgerkrieg nach der Oktoberrevolution spielte im Kampf der Weißen gegen die Bolschewiki die antisemitische Agitation eine Schlüsselrolle.

Schon zuvor, nach dem gescheiterten Juliaufstand 1917, hatten die Gerüchte über „deutsches Geld für die Bolschewiki“, die antirevolutionäre Gruppierungen verbreiteten, häufig einen anti-semitischen Unterton und spielten auf die Verschwörungstheorien von einem internationalen jüdischen Komplott gegen Russland an. Die „Enthüllung“ der angeblichen, geheimen Finanzierung war meist verbunden mit einer „Entlarvung“ der Pseudonyme von jüdischen Revolutionären.

Ins Zentrum der konterrevolutionären Agitation rückte nach 1917 das Feindbild des „jüdischen Bolschewiken“. Die Antisemiten waren „von den Pseudonymen der Revolutionäre fasziniert“, da man nun hinter jedem russischen Namen einen jüdischen Revolutionär vermuten konnte. „Sämtliche antisemitischen Vorurteile über die jüdische Gerissenheit, Verschlagenheit, das instrumentelle Verhältnis zur Wahrheit etc. konnten mit den russischen Pseudonymen bestätigt werden.“[12] Die Revolution konnte man damit als Machwerk von „ausländischen“ Kräften darstellen und neben Juden auch Chinesen, Letten und Armenier verantwortlich machen.

In einem Flugblatt, das in der Armee des zaristischen Generals Judenitsch verteilt wurde, hieß es beispielsweise:

„Wer leitet und führt die Angelegenheiten Russlands? Es ist peinlich und eine Schande, es auszusprechen: Herr Trockij (in Wirklichkeit Lejb Movševič Bronštejn), Herr Zinov’ev (in Wirklichkeit Srul‘ Morduchaevič Apfel’baum), Herr Steklov (in Wirklichkeit Moška Berkovič Nachamkis) und alle von derselben Sorte […] Dir, viel leidendes russisches Volk, geben die blutrünstigen jüdischen Herrscher, die Bronštejns und Apfel’baums, keinen Frieden, kein ruhiges Leben und keine billigen Waren […].“[13]

Von Anfang an konzentrierte sich die antisemitische Agitation auf Leo Trotzki, der neben Lenin der wichtigste Führer der Oktoberrevolution war und wie kein anderer für die Perspektive einer internationalen sozialistischen Revolution stand. „Fast in jedem Pogrom wiederholten die Angreifer ‚Das kriegt ihr für Trockij‘; fast kein antisemitischer Aufruf war ohne Verweis auf Trockij.“[14]

Auch in der konterrevolutionären Propaganda der Ultra-Rechten in Westeuropa und in den USA spielte dieser antikommunistische Antisemitismus eine Schlüsselrolle. Doch nicht nur die extreme Rechte unterstützte den Antisemitismus: Während des gesamten Bürgerkrieges finanzierten und rüsteten die imperialistischen Mächte im Kampf gegen die Bolschewiki die Weißen Armeen auf, obwohl die Weißen einen Massenmord an Juden verübten.

Der wichtigste Schauplatz der anti-jüdischen Massaker in den Jahren 1918 bis 1920 war die Ukraine. Hier fand „der größte Massenmord an Juden“ vor dem Holocaust statt.[15] Mit 1,5 Millionen lebte nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in der Ukraine ein Großteil der 2,5 Millionen-köpfigen jüdischen Bevölkerung Russlands (Weißrussland, Polen und Galizien und damit auch ihre umfangreiche jüdische Bevölkerung waren zu diesem Zeitpunkt nicht mehr Teil Russlands).

In der ukrainischen Landbevölkerung war Antisemitismus seit Jahrhunderten stark verbreitet: Für die Bauern repräsentierten die Juden aufgrund ihrer sozialen Stellung den Wucherer, der sie ausbeutete. Hinzu kam, dass die Stadtbevölkerung größtenteils aus Russen, Deutschen und Juden bestand, die Landbevölkerung hingegen aus Ukrainern. So spiegelte sich im ländlichen Antisemitismus auch der Gegensatz zwischen Stadt und Land wieder. Auf diese Judenfeindschaft auf dem Land stützten sich sowohl die ukrainischen Nationalisten als auch die „Weißen“, die ansonsten kaum Unterstützung in der Bevölkerung hatten, um Bauern gegen die „jüdischen“ Bolschewiki zu mobilisieren.

Nach dem Frieden von Brest-Litowsk im März 1918, durch den das junge Sowjetrussland die Ukraine, das Baltikum, Polen und Weißrussland an die imperialistischen Mächte abgeben musste, brachten die Deutschen im April in einem Militärputsch den ehemaligen zaristischen General Pawlo Skoropadskyj an die Macht, der brutal gegen alle Unterstützer der Bolschewiki vorging. „Unter seiner Regierung wurde Kiew Sammelpunkt für rechtsradikale und antisemitische Politiker und Militärs aus ganz Russland.“[16] Rechtsextreme Monarchisten konnten mit der finanziellen und politischen Unterstützung des deutschen Militärs und der deutschen Regierung rechnen.

Nach dem Sturz der Regierung gingen viele ihrer Mitglieder ins Exil nach Deutschland; mehrere von ihnen – auch Skoropadskyi selbst – beteiligten sich zwei Jahrzehnte später am Vernichtungskrieg der Nazis gegen die Sowjetunion und die osteuropäischen Juden.

Herbeck schreibt, die Pogromtätigkeiten seien unter Skoropadskyj vorübergehend leicht zurückgegangen. Der Grund dafür sei vor allem die Angst der deutschen Besatzer gewesen, ein Ausbruch von gewaltsamen Konflikten in der Bevölkerung könnte sich schnell gegen sie selbst richten. Gleichzeitig schürten die Besatzungskräfte und ihre Marionettenregierung aktiv den Antisemitismus in den besetzten Gebieten.[17]

Nach dem Sturz Skoropadskyis durch ukrainische Nationalisten und dem Abzug der deutschen Besatzungstruppen nach Ausbruch der Novemberrevolution 1918 in Deutschland übernahm in der Ukraine ein sogenanntes Direktorium der Ukrainischen Volksrepublik die Macht. 1919 kämpften die ukrainischen Nationalisten des Direktoriums, die Freiwilligenarmee unter General Denikin und die Roten Armee um die Ukraine.

Im Einflussbereich des Direktoriums verübte die ukrainische Nationalbewegung zahlreiche Pogrome. So wurden bei einem Pogrom in Proskurov am 15. Februar 1919 mindestens 1.200 Juden umgebracht. Weitere 560 wurden in Nachbarstädten ermordet. Als Vorwand für die Massaker dienten pro-sowjetische Aufstände der Bevölkerung, die von den ukrainischen Nationalisten den Juden zugeschrieben wurden.

Auch nachdem sich Symon Petliura, der Kopf der ukrainischen Nationalarmee und Mitglied des Direktoriums, im April 1920 mit Polen verbündete hatte, wurden die Pogrome fortgesetzt.

Doch die bei weitem grausamsten antijüdischen Pogrome „genozidalen Ausmaßes“ verübte die Freiwilligenarmee unter General Denikin zwischen Sommer 1919 und Anfang 1920. Nachdem ihr Vormarsch auf Moskau 1918 von der Roten Armee gestoppt worden war, musste sich Denikins Truppe in den Süden zurückziehen, wo sie zeitweise die wichtigen ukrainischen Städte Kiew und Charkow unter ihre Kontrolle brachte.

Auf ihrem Zug durch die Ukraine organisierte die Armee gezielte Plünderungen, Vergewaltigungen und Massaker an Zivilisten. Bei weitem am stärksten betroffen war die jüdische Bevölkerung. Bei den antisemitischen Pogromen, die wie Militäroperationen geplant und durchgeführt wurden, kam es zu „massenhafte[n] Vergewaltigungen, sadistische[n] Folterungen und scheinbar ziellose[m] Morden“.[18] Die Weißen erhängten, erschossen oder erstachen ihre Opfer; manche wurden lebendig begraben, viele zu Tode gefoltert. Tausende starben an Hunger, Krankheiten und Kälte. Allein in den sechs Monaten zwischen Sommer 1919 und Anfang 1920 wurden von den Weißen schätzungsweise 50.000 Juden ermordet.

Auch in anderen Teilen Russlands kam es zu blutigen Pogromen. So ermordete die Armee der Weißen im Fernen Osten unter dem Kommando von Baron Roman von Ungern-Sternberg (auch „Blutiger Baron“ genannt) bei ihrem Rückzug 1921 die gesamte jüdische Bevölkerung der Stadt Ulan-Bator (heute Teil der Mongolei).

Ab 1920 kam es auch in Weißrussland vermehrt zu Pogromen, an denen sich viele Bauern beteiligten. Tausende Juden flohen vor den Pogromen vom Land in die Städte. Dort war die Versorgungslage jedoch derart schlecht, dass sie entweder verhungerten oder wieder zurück aufs Land fliehen mussten. Insgesamt wurden bei den Pogromen in Weißrussland nach Berechnungen aus dem Jahr 1988 rund 30.000 Juden umgebracht.

Dieses Blutbad wurde von den imperialistischen Mächten ebenso wie von den russischen Liberalen und rechten Sozialrevolutionären sowie Teilen der Menschewiki mehr oder weniger stillschweigend unterstützt. Die Kirche spielte wie zur Zarenzeit eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung übelster antisemitischer Hetzpropaganda.

Genaue Angaben über die Zahl der Opfer der Pogrome sind kaum möglich, da die Massaker derart umfassend waren, ganze Familien ermordet wurden und jüdische Gemeinden praktisch von der Landkarte verschwanden. Die Schätzungen belaufen sich allgemein auf bis zu 200.000 Todesopfer. Nach Angaben des russischen Historikers Budnitskii wurden weitere 200.000 Juden in Pogromen ernsthaft verwundet; Tausende Frauen wurden vergewaltigt.[19] Wenn man die Getöteten, Verwundeten, vergewaltigten Frauen und verwaisten Kinder zusammenzählt, kommt man auf ungefähr eine Million Pogromopfer.[20]

Erst der Sieg der Bolschewiki im Bürgerkrieg 1922 bereitete diesem Massaker an der jüdischen Bevölkerung ein Ende.

Der Kampf der Bolschewiki gegen Antisemitismus

Der Kampf gegen Antisemitismus war für die sozialistische Bewegung in Russland nicht nur eine Grundsatzfrage des proletarischen Internationalismus, sondern zugleich ein zentraler Bestandteil des politischen Kampfs gegen die Konterrevolution – nach 1905 ebenso wie nach 1917. Die antisemitische Agitation der konterrevolutionären Armeen im Bürgerkrieg, die kaum Unterstützung unter Arbeitern genoss, war eine ihrer stärksten politischen Waffen, um ländliche Bevölkerungsteile gegen die Sowjetmacht aufzuwiegeln.

Trotz vereinzelter Pogrome der Roten Armee, die durchgängig hart bestraft wurden, waren die Bolschewiki die einzige politische Kraft, die im Bürgerkrieg konsequent gegen den Antisemitismus in der eigenen Armee kämpfte und für eine Aufklärung in der Bevölkerung sorgte.

In ihrem Kampf gegen den Antisemitismus konzentrierten sich die Bolschewiki auf die Verbreitung von Material zur politischen Aufklärung der Bevölkerung. Vor der Oktoberrevolution wurden bereits Propagandabroschüren gegen den Antisemitismus verbreitet, meist herausgegeben von linken Sozialrevolutionären und Menschewiki. 1918 veröffentlichte die sowjetische Regierung erste Broschüren zum Kampf gegen anti-jüdische Stimmungen. Zusätzlich gründete sie im Januar 1918 das Evkom, das jüdische Kommissariat im Rahmen des Nationalitätenkommissariats, das in der Anfangszeit der Sowjetmacht eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Antisemitismus spielte. Am 27. Juli 1918 erließ die russische Sowjetregierung ein Dekret gegen „antisemitische Hetze“. Ein ähnliches Dekret erließ Christian Rakovskij, Regierungschef der Ukrainischen Sowjetrepublik, im Februar 1919. Im selben Jahr veröffentlichte die Sowjetregierung trotz extremer materieller Not drei Propagandafilme zu dem Thema.

Herbeck kritisiert an mehreren Stellen die Bolschewiki, angesichts der Pogrome der Weißen 1919 nicht genug gegen den Antisemitismus getan und die anti-jüdischen Stimmungen in der Bevölkerung heruntergespielt zu haben. Wenn man sich die historische Situation vergegenwärtigt, in der sich die bolschewistische Regierung 1919 – dem wohl schwersten Jahr des Bürgerkriegs – befand, hält diese Kritik allerdings kaum Stand.

Schließlich versucht Herbeck, einen Unterschied zwischen Lenins und Trotzkis Position zum Kampf gegen den Antisemitismus zu konstruieren. Lenin habe den Schwerpunkt auf die Ungebildetheit der Massen, Trotzki hingegen ausschließlich auf die sozialen Wurzeln des Antisemitismus gelegt. Doch wie Trotzki sah Lenin die Ursache für die Ungebildetheit und Unwissenheit in der Bevölkerung in der jahrhundertelangen politischen Unterdrückung unter dem Zarenregime. Wenn Trotzki in Reden und Schriften die Betonung auf die sozialen Wurzeln des Antisemitismus legte und stets darauf bestand, dass nur die soziale Emanzipation der Arbeiterklasse und Bauernschaft den Judenhass aufheben könne, so war dies eher eine Frage der Betonung, als einer unterschiedlichen Einschätzung.

So erklärte Lenin 1919 in einer Rede über den Antisemitismus, die damals auf Schallplatte aufgenommen und verbreitet wurde: „Die Feindschaft gegen die Juden ist nur dort von Dauer, wo die Gutsbesitzer und Kapitalisten die Arbeiter und Bauern durch Leibeigenschaft in tiefster Unwissenheit gehalten haben. Nur ganz unwissende, ganz unterdrückte Leute können die Lügen und Verleumdungen glauben, die gegen die Juden verbreitet werden. [...] Aber diese alte Finsternis der Leibeigenschaft verschwindet. Das Volk wird sehend.“[21]

Sowohl Lenin als auch Trotzki hoben die konterrevolutionäre Funktion des Antisemitismus hervor. Herbecks Studie zeigt, dass die beiden Revolutionsführer auch im Kampf gegen Antisemitismus die entscheidende Rolle spielten.

Die Ursachen für den Antisemitismus in der Roten Armee waren sowohl sozialer als auch politischer Natur: Die Rote Armee rekrutierte sich zum Teil aus Bauern, die traditionell vom Antisemitismus beeinflusst waren. Viele bäuerliche Armeeeinheiten wechselten während des Bürgerkrieges mehrfach die Seiten, kämpften mal für die Roten, mal für die Weißen und mal für die Anarchisten. Zudem waren die Bolschewiki gezwungen, zur erfolgreichen Kriegsführung auch zahlreiche hochrangige Mitglieder der zaristischen Armee einzusetzen, die den Antisemitismus – wie in Teil 1 erörtert – jahrelang selbst propagiert hatten. Herbeck nennt mehrere Beispiele für Offiziere der Roten Armee, die zuvor für den Zaren gekämpft hatten und unter ihren Truppen gezielt Stimmung gegen „jüdische Bolschewiki“ machten.

Angesichts dieser großen objektiven Hindernisse ist der relativ geringe Umfang der Pogrome in der Roten Armee erstaunlich. Von insgesamt 1.236 dokumentierten Bürgerkriegspogromen sind mit 106 (8 Prozent) nur ein sehr kleiner Teil der Roten Armee zuzuschreiben. Für 72 dieser Pogrome waren ehemalige weiße und ukrainisch-nationalistische Einheiten verantwortlich.[22]

Die schlimmsten Pogrome wurden von der Ersten Reiterarmee unter Budjonnyj – später ein wichtiger Verbündeter Stalins –auf ihrem Rückzug aus Polen 1920 verübt. Isaak Babel, der selbst als Kriegskorrespondent die Armee begleitete, schilderte sie später in seinem Meisterwerk Die Reiterarmee. Die Soldaten dieser Armee waren hauptsächliche Kuban-Kosaken, unter denen Antisemitismus traditionell weit verbreitet war. Viele hatten zudem zuvor unter dem Kommando Denikins und anderer konterrevolutionärer Heerführer gestanden.

Nach einer Reihe von Plünderungen und Morden an Zivilisten, darunter auch Juden, in Südrussland im Jahr 1919 verwies ein Bericht des stellvertretenden Leiters der Politabteilung der Roten Armee, Schilinskij, eindringlich auf das niedrige politische Niveau der Truppe und den weit verbreiteten Antikommunismus und Antisemitismus hin. Die Losung „Schlag die Juden, schlag die Kommunisten“ sei, so Schilinskij, unter den Kavalleristen immer wieder zu hören. Schilinskij warnte außerdem, dass die Plünderungen und Vergewaltigungen der Kavallerie Wasser auf die Mühlen der Konterrevolution gießen. Ganze Gemeinden und Dörfer, die die Roten freudig begrüßt hätten, seien nun auf die Seiten der Weißen gewechselt.

Die Plünderungen und der Bericht Schilinskijs führten 1920 zu ernsthaften Auseinandersetzungen in der Armeeführung. Trotzki drängte als Chef des Revvoensovet (Revolutionärer Kriegsrat), dem höchsten Gremium der Roten Armee, auf eine harte Bestrafung der Täter, um zu verhindern, dass es zu einer Wiederholung der Verbrechen komme.

Budjonnyj jedoch deckte mit Unterstützung von Woroschilow, Minin und Vardin, die die Armeeführung der Südfront ausmachten, und von Stalin, der damals im Politbüro saß, die Verbrechen seiner Truppen. Budonnyj und Woroschilow sollten in den kommenden Jahrzehnten zu den engsten Verbündeten Stalins gehören und als einige der wenigen „alten Bolschewiki“ den Terror der 1930er Jahre überleben.

Die Führung der Ersten Kavalleriedivision erwirkte schließlich die Entlassung Schilinskijs. Obwohl sich die Parteiführung auf die Seite Schilinskijs stellte, stieß die Durchsetzung der Bestrafung der Schuldigen in den folgenden Monaten immer wieder auf Widerstand der lokalen Armeeführung.

Nach den verheerenden Pogromen, die die Kavallerie der Roten Armee auf ihrem Rückzug aus Polen Ende September, Anfang Oktober 1920 beging, entsandte die Militärführung sofort eine Untersuchungskommission, die sich jedoch als machtlos erwies. Der Revvoensovet beschloss daraufhin am 9. Oktober die sofortige Auflösung aller an den Pogromen beteiligten Einheiten. Nach Angaben von Budnitskii sind vermutlich bis zu 400 Kavalleristen hingerichtet worden.[23] Der Vorgang gegen die Pogromisten wurde auf höchster Parteiebene überwacht – sowohl das Politbüro und Zentralkomitee als auch die Armeeführung wurden permanent auf dem Laufenden gehalten. Darüber hinaus entsandte die Führung hochrangige Bolschewiki an die Front zu Propagandaveranstaltungen.

Das Verhalten der Roten Armeeführung unterschied sich drastisch von dem der ukrainischen Nationalisten oder der Weißen, die die Pogrome entweder implizit unterstützten oder sogar offen die jüdische Bevölkerung selbst dafür verantwortlich machten.

Bei allen Problemen, mit denen die Bolschewiki in ihrem Kampf gegen den Antisemitismus konfrontiert waren, kann doch kein Zweifel bestehen, dass ihr Sieg im Bürgerkrieg ein rechtes Regime auf dem Territorium des Großrussischen Reiches mit grausamen Folgen für die jüdische Bevölkerung verhindert hat.

Herbecks Buch ist eine sorgfältige und umfassende historische Studie, die einen Beitrag zu einem wissenschaftlichen Verständnis nicht nur des Zarenreiches, der Russischen Revolution, des Antisemitismus, sondern auch des Nationalsozialismus und des Holocausts leistet. Es ist bezeichnend für das vorherrschende politische und intellektuelle Klima, dass diese Studie praktisch ignoriert wird, während Werke von Robert Service oder Jörg Baberowski, die die Bolschewiki als blutrünstige Gewalttäter darstellen und die Pogrome der Weißen weitgehend ignorieren, von den Medien gelobt werden.

Dies ist kein Zufall: Das historisches Material in Herbecks Studie stellt politischen Sprengstoff für alle jene dar, die die Oktoberrevolution als verbrecherischen Putsch kriminalisieren und so den Nationalsozialismus und seinen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion rehabilitieren wollen.

Der Antisemitismus im Zarenreich und im Bürgerkrieg sowie der Kampf der bolschewistischen Partei dagegen zeigen, dass das Schicksal der Juden im 20. Jahrhundert aufs engste mit dem Schicksal der Weltrevolution verbunden war. Umgekehrt war es der Verrat der Revolution durch die Stalinisten, der 1933 Hitlers Machtübernahme und in der Konsequenz die fast vollständige Vernichtung der jüdischen Bevölkerung in Osteuropa ermöglichte.

In der Sowjetunion selbst kehrten die staatlichen antisemitischen Diskriminierungen zurück. Sie waren das Ergebnis von Stalins nationalistischer Politik des „Sozialismus in einem Land“, die sich gegen das internationale revolutionäre Programm der Bolschewiki während der Oktoberrevolution und im Bürgerkrieg richtete.

Nach der Auflösung der Sowjetunion 1991 sind diese Tendenzen wieder offen aufgebrochen. Rechtsradikale und antisemitische Strömungen bilden heute eine Hauptstütze des Imperialismus bei seinem Vordringen auf das Territorium der ehemaligen Sowjetunion, wie die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine drastisch vor Augen führen.

Die antisemitische faschistische Partei Swoboda und der Rechte Sektor, die mit Unterstützung Washingtons und Berlins den Putsch in Kiew organisiert haben, sehen sich in der Tradition von Stepan Bandera und den ukrainischen Faschisten, die mit den Nazis kollaborierten. Ebenso halten sie das Andenken der ukrainischen Nationalbewegung im russischen Bürgerkrieg und dessen Führer Symon Petliura hoch, in dessen Regierungszeit zahlreiche Pogrome stattfanden. Eine andere heute von Swoboda hochgeehrte Figur ist Jewhen Konowalez, der 1918 die berüchtigten Sitsch-Schützen gegen die „jüdischen Bolschewiki“ in Kiew anführte und später die rechtsradikale Organisation Ukrainischer Nationalisten gründete.

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Anmerkungen:

1) Ulrich Herbeck: Das Feindbild vom jüdischen Bolschewiken: Zur Geschichte des russischen Antisemitismus vor und während der Russischen Revolution, Berlin 2009, 480 S. Alle Informationen in diesem Artikel stammen, wenn nicht anders angeben, aus diesem Buch.
2) Abraham Léon: Die jüdische Frage. Eine marxistische Darstellung, Essen 1995, S. 137.
3) Zitiert in: Herbeck 2009, S. 157.
4) Ebd., S. 60. 
5) Manfred Hildermeier: Die Russische Revolution 1905-1921, Frankfurt am Main 1988, S. 90.
6) Herbeck 2009, S. 62.
7) Vgl. Ebd., S. 64.
8) Ebd., S. 91-92.
9) Ebd. S. 93.
10) Ebd. S. 96.
11) Vgl. Ebd., S. 192.
12) Ebd., S. 196.
13) Zitiert Ebd., S. 309.
14) Ebd., S. 180.
15) Peter Kenez: Civil War in South Russia 1919-1920, Berkeley 1977, S. 166.
16) Herbeck 2009, S. 234.
17) Ebd., S. 269.
18) Ebd., S. 303.
19) Oleg Budnitskii: Russian Jews Between the Reds and the Whites, 1917-1920, Princeton/New Jersey 2012, S. 216-217.
20) Peter Kenez: Civil War in South Russia 1919-1920, Berkeley 1977, S.170.
21) Zitiert in Ebd., S. 326.
22) Ebd., S. 374, 397.
23) Oleg Budnitskii: Russian Jews Between the Reds and the Whites, 1917-1920, Princeton/New Jersey 2012, S. 402.

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