Friedrich Engels (1820–1895) war sein Leben lang der engste Freund und Mitarbeiter von Karl Marx. Er spielte nach Marx selbst die führende Rolle bei der Entwicklung des Marxismus zur Wissenschaft und zu einem revolutionären Programm für die Arbeiterklasse des 19. Jahrhunderts.
Engels‘ frühe Arbeiten zur politischen Ökonomie und seine Studie zur Lage der arbeitenden Klasse in England beeindruckten den jungen Marx stark und brachten ihn dazu, die politische Ökonomie zu studieren. Zwischen 1843 und 1848 arbeiteten Marx und Engels bei der Widerlegung der idealistischen Philosophie der Junghegelianer eng zusammen. Unter anderem brachten sie gemeinsam „Die deutsche Ideologie“ heraus, die zum ersten Mal überhaupt die materialistische Geschichtsauffassung darlegte.
1848 verfassten Marx und Engels zusammen das Kommunistische Manifest. Das Manifest, das als Programm des Bunds der Kommunisten in Auftrag gegeben worden war, legte die programmatischen Grundlagen für die moderne sozialistische Bewegung dar. Engels‘ intensive intellektuelle und politische Zusammenarbeit mit Marx überdauerte die ganzen 35 Jahre von Marxens Exil bis zu seinem Tod im Jahr 1883. In dieser Zeit wurde die Erste Internationale gegründet, und Marx schrieb sein Werk „Das Kapital“, welches Engels schließlich, nach dem Tod des ersteren, vollendete und herausgab.
Mit seinen Schriften – „Anti-Dühring“, „Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie“, „Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft“, „Dialektik der Natur“, „Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats“ – verhalf Engels dem Marxismus zum Durchbruch; dieser ist heute das theoretische und politische Fundament der sozialistischen Weltbewegung.
Auf dieser Seite findet der Leser bereits zwei auf der WSWS veröffentlichte Essays über sein Leben und Werk. In den nächsten Tagen werden wir hier nach und nach auch die wichtigsten Schriften von Engels selbst präsentieren.
Dieser Essay von Peter Schwarz erschien zum 200. Geburtstag des großen Marxisten und Revolutionärs. Schwarz schreibt über Engels' Beitrag zum Marxismus, seine enge Zusammenarbeit und Freundschaft mit Marx und seinen zentralen Beitrag zur Weiterentwicklung des Marxismus nach dessen Tod. Schwarz polemisiert gegen die Bemühungen in akademischen Kreisen, einen Keil zwischen die beiden Begründer des wissenschaftlichen Sozialismus zu treiben. Er zeigt auf, dass der Angriff auf Engels und den Materialismus ein Versuch ist, „den 'Marxismus' von der Arbeiterklasse und vom Aufbau einer revolutionären Partei für den Sturz des Kapitalismus zu trennen“. Gleichzeitig würdigt der Essay Engels' außerordentliche Persönlichkeit als Mensch und Revolutionär.
Diesen Aufsatz verfasste David North als Kritik an Tom Rockmores „Marx After Marxism: The Philosophy of Karl Marx“.
North widerspricht darin Rockmores Versuch, einen Keil zwischen Marx und Engels zu treiben, und insbesondere seiner Behauptung, Engels sei für eine „positivistische“ Vulgarisierung des Marxismus verantwortlich. Laut Rockmore soll Engels den Marxismus mit Materialismus und insbesondere mit Wissenschaft gleichgesetzt haben – eine Gleichsetzung, die Marx selbst fremd gewesen sei.
North schreibt: „Der echte Marx war laut Rockmore ein devoter hegelianischer Idealist. Dass er beinahe allgemein als Materialist gelte, sei das Ergebnis einer grotesken Fälschung und Täuschung, für die kein anderer verantwortlich sei als Friedrich Engels. Dieser philosophische Einfaltspinsel, dem es an der nötigen Universitätsbildung für ernsthafte theoretische Arbeit fehle, habe alle hegelianischen Feinheiten aus dem Denken des wirklichen Marx beseitigt und ein ideologisches Monstrum namens Marxismus erschaffen!“
Diesen Nachruf verfasste der russische Revolutionär Wladimir Lenin nach Engels Tod im Jahr 1895. „Seitdem das Schicksal Karl Marx und Friedrich Engels zusammenführte“, schrieb Lenin, „wurde die Lebensarbeit der beiden Freunde zu ihrer gemeinsamen Sache. Um zu verstehen, was Friedrich Engels für das Proletariat geleistet hat, muss man sich daher über die Bedeutung der Lehre und des Wirkens von Marx für die Entwicklung der modernen Arbeiterbewegung völlig im Klaren sein.“
Das Manifest wurde von Marx und Engels in den Monaten vor der Revolutionswelle von 1848 als Programm für den Bund der Kommunisten verfasst. Es ist die erste grundlegende Erklärung über die Methoden und Ziele der kommunistischen Bewegung.