Frankfurter Buchmesse 2024

Kampagne für Veranstaltung mit David North gewinnt Unterstützung

Die Sozialistische Gleichheitspartei (SGP) und der Mehring Verlag haben anlässlich der Frankfurter Buchmesse zu einer Veranstaltung mit dem führenden Trotzkisten David North eingeladen, die am kommenden Samstag um 16:00 Uhr im Saalbau Gallus stattfinden wird. Seit Tagen sind in der Region Teams aktiv, um die Veranstaltung unter Arbeitern und Jugendlichen bekannt zu machen.

IYSSE-Team vor der Goethe-Uni Frankfurt am Main

An der Goethe-Uni, der Fachhochschule, dem naturwissenschaftlichen Campus Riedberg und dem alten Campus Bockenheim, sowie auch bei vielen Betrieben und Arbeitervierteln stoßen die Flyer auf Zuspruch und werden zu Tausenden mitgenommen. Die Veranstaltung hat das Motto: „Zurück in die Zukunft. Krieg, Faschismus und Klassenkampf im 21. Jahrhundert“. Im Begleittext heißt es dazu:

Die Ausweitung des Völkermords in Gaza auf die gesamte Region und die Eskalation des Nato-Kriegs in der Ukraine gegen Russland zeigen, dass es für die imperialistischen Mächte keine „roten Linien“ mehr gibt. Um ihre Interessen durchzusetzen, sind sie sogar bereit, den Einsatz von Atomwaffen zu riskieren. Doch wie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verschärfen die gleichen Widersprüche, die zu Weltkrieg und dem Aufstieg faschistischer Kräfte führen, auch den Klassenkampf und schaffen die Grundlage für die Überwindung des Kapitalismus.

Diese Themen stoßen auf großes Interesse. An der Goethe-Uni nehmen jeden Tag viele Hunderte Studierende die Flyer mit, unter ihnen viele internationale Studierende. Eine von ihnen, Sofia, kam am Tag des „Unistarts“ für Erstsemester mit dem Flyer in der Hand zum Infostand zurück und sagte: „Ich finde gut, was ihr macht, und dass jemand wirklich was dagegen tut.“ Sie berichtete, dass ihre Eltern selbst aus Gaza stammen, und sagte: „Was ihr sagt, klingt für mich sehr gut.“ Sie stimmte zu, dass die Protestbewegung, die im Wesentlichen Appelle an die Herrschenden richtet, absolut nichts erreichen kann, da die Regierungen den Krieg sogar noch eskalieren.

Das bestätigten auch andere Studierende, die sich schon selbst an Demonstrationen gegen den Genozid im Gaza beteiligt hatten, und einige kauften sich David North‘ „Die Logik des Zionismus: Vom nationalistischen Mythos zum Genozid in Gaza“, das gerade im Mehring Verlag erschienen ist.

Viele zeigten sich besorgt über die Kriegsgefahr und das Anwachsen der AfD. Ein polnischer Student, der in Australien aufgewachsen war, sah anfangs die Gefahr eines dritten Weltkriegs als unvermeidlich, blieb aber stehen, um die trotzkistische Perspektive kennenzulernen, die den Kampf gegen Krieg auf die Arbeiterklasse gründet. Für ihn war Trotzkis Alternative zum stalinistischen Verrat in der Geschichte neu. Der Mehring Verlag hat gerade das Buch „Leo Trotzki und der Kampf für Sozialismus im 21. Jahrhundert“ herausgebracht, das diese Fragen – und vieles mehr –beleuchtet.

Palästina-Kundgebung am 7. Oktober in Frankfurt am Main

Am 7. Oktober verteilten die Teams die Flyer an einer Palästina-Demonstration in der Frankfurter Innenstadt. Allerdings boten die Organisatoren der Demonstration keine realistische Perspektive, wie der Genozid gestoppt werden könnte. Viele Teilnehmer waren wirklich erbittert über die Situation. „Wir sehen diese enorme Eskalation, auch gegen den Libanon, Syrien, den Irak und vor allem den Iran“, sagte ein Teilnehmer, der aus Syrien stammt. „Das israelische Regime droht, die ganze Region jetzt in einen Krieg zu stürzen. Ein Krieg mit dem Iran wäre katastrophal.“ Ein anderer erklärte: „Was Israel seit zwölf Monaten macht, ist nichts weiter als offener Genozid und ein einziges Kriegsverbrechen.“ Auch die deutsche Regierung hat ihre Unterstützung für Israel noch ausgeweitet.

Dazu erklärte Tamino Dreisam, WSWS-Autor und SGP-Vorstandsmitglied, vor der Kundgebung: „Seit einem Jahr demonstrieren weltweit Millionen von Menschen gegen den Völkermord in Gaza. Doch die Regierungen rücken von ihrer Politik von Krieg und Völkermord nicht ab.“ Das zeige klar, dass es sinnlos ist, Druck auf die Regierungen auszuüben. „Ihre Politik von Krieg und Völkermord sind keine Fehler oder Dummheiten. Es ist Ausdruck kapitalistischer Klasseninteressen. Druck auf sie auszuüben wäre das Gleiche, wie einem Wolf zu sagen, er solle lieber Vegetarier sein.“

Tamino rief die Zuhörer eindringlich auf, sich an der Veranstaltung der SGP und des Mehring-Verlags zu beteiligen, um sich über die einzig gangbare Perspektive zu informieren: „Die einzige Möglichkeit, den Völkermord und die Kriegseskalation zu stoppen, besteht darin, sich an die einzige gesellschaftliche Kraft zu richten, die kein Interesse am Krieg hat: die internationale Arbeiterklasse.“

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Am Busbahnhof Rödelheim sprach ein Team mit mehreren Busfahrern, die interessiert vernahmen, dass sich ihre Kollegen von der BVG in Berlin unabhängig von Verdi zu organisieren beginnen. Einige stammten aus Polen, Rumänien oder der Türkei. Ein deutscher Busfahrer berichtete, dass er drei Kinder habe, aber das Kindergartengeld, das bisher der Staat bezahlt habe, müsse er jetzt selbst aufbringen. „Ich verdiene gerade mal 2.500 brutto im Monat“, sagte er. „Jetzt soll ich die etwa 300 Euro selbst bezahlen, weil die Steuergelder alle in die Ukraine fließen. Wer will diesen Krieg? – Keiner.“ Das Team erklärte, dass die SGP für unabhängige Aktionskomitees in allen Betrieben kämpft, um den Entlassungen, dem Lohnraub und der Kriegspolitik gemeinsam entgegenzutreten.

Vor einer Eisenbahnzentrale in Frankfurt nahm eine Angestellte vom Vertrieb der Bahn den Flyer mit und sagte: „Gut dass ihr die Stellenstreichungen ansprecht. Hier bei der Bahn werden 30.000 Stellen abgebaut – und offenbar juckt es keinen. Auch die Gewerkschaft EVG hat gerade dem Stellenabbau bei DB Cargo zugestimmt.“ Tatsächlich sind in zahlreichen Betrieben, vor denen die Kampagne Halt macht, die Arbeitsplätze bedroht: Das trifft zum Beispiel auf Continental in Rödelheim oder auf Opel in Rüsselsheim zu.

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Es ist, wie der SGP-Vorsitzende Christoph Vandreier in einem Video zur Veranstaltung am kommenden Samstag sagt: „Wie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verschärfen die gleichen Widersprüche, die zu Weltkrieg und dem Aufstieg faschistischer Kräfte führen, auch den Klassenkampf und schaffen so Bedingungen für die Überwindung des Kapitalismus. Nur eine sozialistische Perspektive ist geeignet, einen Rückfall in die Barbarei zu stoppen.“

Zurück in die Zukunft – Krieg Faschismus und Klassenkampf im 21. Jahrhundert
Veranstaltung mit David North
Samstag, 19. Oktober, 16 Uhr
Saalbau Gallus, Fritz-Bauer-Saal
Frankenallee 111, Frankfurt am Main

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