Die Gewerkschaften UAW und die USW „verhandeln“ nicht mit Dana, sondern verschwören sich gegen uns! Baut Streikkomitees auf! Keine Überstundenpflicht mehr!

Die aktuelle Ankündigung der Gewerkschaften United Auto Workers (UAW) und United Steelworkers (USW), sie würden zu einem noch nicht näher genannten Zeitpunkt „die Verhandlungen [mit dem Autozulieferer Dana] wieder aufnehmen“, ist eine Falle und ein Versuch, die Arbeiterklasse zu täuschen. Sie wollen uns zwingen, weiterhin 84 Stunden pro Woche Teile zu produzieren, damit genug Lagerbestände vorhanden sind, wenn wir streiken. Die Gewerkschaft zwingt uns praktisch, Streikbruch gegen uns selbst zu begehen. Das muss aufhören.

Am 10. September veröffentlichten die USW eine Stellungnahme, in der sie erklärten:

„Die USW-Bezirksvorstände Daniel Flippo und Michael Millsap sprachen in einem Telefonat mit der Führung von UAW International und diskutierten anschließend - gemeinsam mit der UAW - mit dem Management von Dana am 8. September über das weitere Vorgehen. Nachdem die vorläufige Vereinbarung nicht ratifiziert wurde, ist dem Unternehmen klar, dass wir wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren müssen. Derzeit arbeiten wir an den Terminierung und der Logistik der Verhandlungen... In der Zwischenzeit arbeiten wir an einer Verlängerung des ausgelaufenen Tarifvertrags“, denn: „Das Unternehmen kann ohne eine Verlängerung den automatischen Einzug der Mitgliedsbeiträge aussetzen.“

Übersetzt heißt das:

Wir wissen, dass ihr Arbeiter die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen, die wir euch im letzten Tarifvertrag aufgezwungen haben, mit 90 Prozent abgelehnt habt. Aber das Unternehmen ist äußerst verwundbar und will, dass ihr weiter Teile produziert, damit Vorräte da sind, falls ihr streikt. Wir wollen ebenfalls, dass ihr weiterarbeitet, damit wir euch weiter die Mitgliedsbeiträge von euren Lohnschecks abziehen können. Deshalb haben wir uns mit dem Unternehmen getroffen, ohne euch etwas davon zu sagen, und wir sind uns einig geworden, dass ihr auf unbestimmte Zeit weiterarbeiten müsst. Wir haben auch zugestimmt, dass wir euch erzählen, dass wir irgendwann in der Zukunft „verhandeln“ werden, um euch so lange wie möglich arbeiten zu lassen. In Wirklichkeit „verhandeln“ wir überhaupt nicht mit dem Unternehmen, sondern nehmen einfach seine Befehle entgegen. Aber haltet die 84-Stunden-Wochen aufrecht, sonst wird das Unternehmen keine Profite machen, und wir bekommen keine Mitgliedsbeiträge mehr von euch.

Als Dana Workers’ Rank-and-File Committee (DWRFC) warnen wir unsere Kollegen nachdrücklich: Dana, die UAW und die USW planen keine „Verhandlungen“ über irgendetwas. Das Unternehmen hat den Gewerkschaften schon vor Monaten seine Marschbefehle erteilt: „Verschafft uns einen Tarifvertrag, der für weitere fünf Jahre Lohnstufen, niedrige Löhne, steigende Gesundheitskosten und unbegrenzte Überstundenpflicht beinhaltet.“ Dana und die Gewerkschaften diskutieren lediglich über die Strategie zur Durchsetzung dieses Tarifvertrags.

Deshalb halten uns UAW und USW weiterhin im Unklaren und kritisieren unsere Kollegen dafür, dass sie auch nur Fragen darüber stellen, was die Gewerkschaften vorhaben. Sie wissen, dass die Arbeiter mit einer offenen Rebellion reagieren würden, wenn sie ihnen die Wahrheit sagen.

Wir müssen auf diese anhaltende Verschwörung reagieren, indem wir unsere Aktionskomitees organisieren und alle Werke vereinen, um einen Streik vorzubereiten.

Unser „Nein“ hat gezeigt, dass wir eine enorme potenzielle Stärke haben. Die Gewerkschaften und Konzerne greifen zu solch extremen Mitteln, um einen Streik zu verhindern, weil die Position des Unternehmens äußerst instabil ist. Aufgrund der vernetzten Lieferketten und der bedarfsorientierten Liefersysteme würde ein Streik ernsthafte Auswirkungen auf die gesamte Autoindustrie haben.

Wenn die Arbeiter informiert und vereint sind, ist es absolut möglich, Errungenschaften wie den Achtstundentag, die 40-Stunden-Woche, eine 75-prozentige Lohnerhöhung, Schutz vor Covid-19, Klimaanlagen, die Abschaffung der Punktesysteme, neue saubere Maschinen mit entsprechender Ausbildung und gute Luftqualität zu erkämpfen.

Aber wir brauchen eine Strategie für den Sieg. Am 7. September veröffentlichte das DWRFC einen offenen Brief, in dem es von der UAW und der USW die folgenden Sofortmaßnahmen forderte:

  1. Ablehnung aller Forderungen des Unternehmens nach verpflichtenden Überstunden und Drosselung der Produktion auf ein sicheres und angenehmes Tempo unter Kontrolle der Arbeiter.
  2. Urabstimmungen in allen Werken bis Freitag, den 10. September.
  3. Frist für den Streik bis Montag den 13. September, danach Streik in allen Werken gleichzeitig.
  4. Streikgeld in 100-prozentiger Höhe des derzeitigen Lohns.
  5. Alle künftigen Treffen zwischen der UAW, der USW und dem Unternehmen müssen live gestreamt und von Vertretern der Belegschaft überwacht werden.

Die Reaktion der UAW und der USW war das genaue Gegenteil.

Dies zeigt, dass sich die Arbeiter nur auf andere Arbeiter verlassen können. Unsere Stärke beruht auf unserer Geschlossenheit. Wir müssen in jedem Werk Streikkomitees organisieren, um Streiks vorzubereiten. Diese Komitees werden Informationen austauschen, demokratische Diskussionen durchführen, Spione des Unternehmens und der Gewerkschaft aussondern und sicherstellen, dass alle Arbeiter des Werkes vereint handeln. Jedes lokale Komitee wird Delegierte in ein nationales Streikkomitee wählen, das eine Strategie entwickeln wird, um ein gemeinsames Vorgehen aller Dana-Werke zu gewährleisten. Eine breite Selbstorganisation ist unser einziger Schutz gegen die Verschwörung aus Dana, USW und UAW.

Schließlich müssen wir aktiv auf Freunde, Familien und Angehörige in den Werken der drei großen Autokonzerne, Lehrer unserer lokalen Schulen, Amazon-Arbeiter, Dana-Arbeiter im Rest der Welt und alle anderen Teile der Arbeiterklasse zugehen.

Viele andere Arbeiter befinden sich in einer ähnlichen Lage. Die gesamte internationale Arbeiterklasse kämpft einen Zweifrontenkrieg gegen die Konzerne und die Gewerkschaften. In Chile haben die Gewerkschaften bei der Entlassung von Bergarbeitern geholfen, die sich gegen die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Gewerkschaft gewehrt hatten. In Deutschland attackiert der Chef des Gewerkschaftsbunds DGB die Lokführer, weil sie für höhere Löhne und Schutzmaßnahmen gegen Covid streiken. Bei den Arbeitskämpfen bei Volvo, Nabisco, Frito Lay, Warrior Met Coal und in vielen anderen Konzernen in der jüngeren Vergangenheit sind die Gewerkschaften offen als Streikbrecher aufgetreten, haben die Arbeiter isoliert, sie ohne Streikgeld hingehalten und ihre Kämpfe sabotiert.

Wir sagen: diesmal nicht. Wir wehren uns gegen die jahrzehntelange Ausbeutung durch die Konzerne, die alle Aspekte unseres Lebens beeinflusst. Die Stärke der Arbeiterklasse beruht auf der Einheit der Arbeiter, unabhängig von Branche, Hautfarbe, Geschlecht oder Nationalität. Wer uns noch nicht kontaktiert hat, sollte das jetzt tun. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Tretet dem Dana Workers Rank-and-File Committee bei, indem ihr uns per Mail unter danawrfc@gmail.com oder per SMS unter +1 (248) 602-0936 kontaktiert.

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