„Wir drehen den Scheinwerfer auf die Geschichte der Vierten Internationale“

Zehn Höhepunkte aus „Sylvia Ageloff und der Mord an Leo Trotzki“

Am Sonntag, den 14. Februar veranstaltete die World Socialist Web Site eine Live-Diskussion mit David North und Eric London, in der die jüngst im Englischen veröffentlichte vierteilige Serie von Eric London besprochen wurde. Sie enthüllt die Rolle von Sylvia Ageloff beim Mord an Leo Trotzki in Mexiko-Stadt am 20. August 1940. Der erste Teil ist bereits auf Deutsch erschienen. Die nächsten Teile werden am 28.2., 7.3. und 14.3. publiziert. 

Im Folgenden machen wir auf zehn Schlüsselszenen aus der Diskussion aufmerksam.

1. Wer war Leo Trotzki und warum wollte Stalin seinen Tod? (0:24)

Joseph Kishore, Nationaler Sekretär der Socialist Equality Party in den Vereinigten Staaten, eröffnete die Veranstaltung mit einem Rückblick auf Trotzkis Kampf gegen die stalinistische Bürokratie.

2. Warum war Trotzkis Ermordung das „folgenreichste politische Attentat im 20. Jahrhundert“? (12:30)

David North spricht über den Hintergrund der ersten Untersuchung zum Thema Sicherheit und die Vierte Internationale. Er erläutert, warum die trotzkistische Bewegung in den 1970er Jahren die Umstände von Trotzkis Tod 35 Jahre zuvor aufdecken musste.

3. Was war der politische Zweck der Untersuchung zu Sicherheit und die Vierte Internationale? (20:26)

North erklärt die historische Bedeutung der vom Internationalen Komitee eingeleiteten Untersuchung und die Reaktion der pro-stalinistischen pablistischen Organisationen.

4. Eric London stellt seine Artikelserie vor, welche die Rolle von Sylvia Ageloff beschreibt. (26:16)

Die Socialist Workers Party verheimlichte ihren Mitgliedern die Tatsache, dass Ageloff von den mexikanischen Behörden wegen Mordes angeklagt worden war. Jetzt ist es möglich, ein viel klareres Bild von ihrer wahren Rolle zu zeichnen.

5. London spricht über die Bedeutung von Trotzkis Tod und die Bemühungen, zu entlarven, wer an dem Mord und seiner Vertuschung beteiligt war. (30:35)

London sagt: „Wenn man beginnt, die Lügen der Stalinisten Schicht um Schicht abzutragen, gewinnt man ein klareres Verständnis der Ereignisse und des Kampfs um die historische Wahrheit heute.“

6. North erklärt das politische Kräftefeld zur Zeit des Beginns der Untersuchung, das die feindliche Stimmung dagegen erklärt. (40:12)

7. London berichtet, wie Ramon Mercader den Auftrag erhielt, Trotzki zu töten. (1:13:10)

London sagte: „Aus den Aufzeichnungen ergibt sich ein Bild, als ob vielmehr Ageloff diejenige ist, die Mercader führt, als andersherum.“

8. Laut North zeigt die Artikelserie, dass wir uns jetzt in einer anderen Periode befinden, mit mächtigen Kräften, die den Weg für eine soziale Revolution öffnen. (1:33:04)

Der Staat wird heute versuchen, die revolutionäre Arbeiterbewegung zu unterwandern. Gleichzeitig hat die Arbeiterklasse ihre eigenen Ressourcen und eine jüngere Generation von Arbeitern, welche die Untersuchung zu Sicherheit und die Vierte Internationale nutzen werden, um die Bewegung vor Agenten des Staates zu schützen.

9. London erklärt, warum Sicherheit und die Vierte Internationale und der Kampf für die historische Wahrheit so entscheidend sind für die Entwicklung der heutigen Arbeiterbewegung. (1:44:10)

10. North erklärt abschließend, dass die mächtigste politische Waffe, die die Arbeiterklasse hat, das Verständnis ihrer Geschichte ist. (1:49:03)

Die Veranstaltung ist ein großer Schritt vorwärts im jahrzehntelangen Kampf des Internationalen Komitees der Vierten Internationale, um die Umstände von Trotzkis Tod zu untersuchen und das Netzwerk von GPU-Agenten zu entlarven, die dieses gewaltige Verbrechen verübten.

Die Veranstaltung unterstreicht die Bedeutung von Trotzkis Ermordung, spricht Schlüsselaspekte der Ageloff-Artikelserie an und erklärt die Wurzeln der Untersuchung zum Thema Sicherheit und die Vierte Internationale. Sie untersucht die Rolle, die GPU-Agenten und ihre Verteidiger innerhalb der SWP und der pablistischen Bewegung spielten, und geht auf Fragen aus dem Publikum ein, wieso man sich damals dem Kampf zur Entlarvung von Agenten der GPU und des Imperialismus innerhalb der sozialistischen Bewegung widersetzen konnte.

Die Diskussion befasste sich auch mit den historischen Lehren aus dieser Erfahrung für die revolutionäre Bewegung heute.

Der Mord an Trotzki war der Höhepunkt der stalinistischen Konterrevolution. Die revolutionäre Bewegung vergisst nichts. Sie trägt ihre Geschichte immer mit und nutzt sie, um die Arbeiterklasse auf die Kämpfe der Gegenwart vorzubereiten. Diese Geschichte wird in das Bewusstsein all jener eingehen, die auf der ganzen Welt für den Sozialismus kämpfen.

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