Am 16. Januar 2018 diskutieren der Journalist und Pulitzer-Preis-Gewinner Chris Hedges und der Chefredakteur der World Socialist Web Site David North in einem Video Livestream über Zensur im Internet. Das Webinar findet in der Nacht von Dienstag, dem 16. Januar, auf Mittwoch, den 17. Januar, um 1 Uhr nachts mitteleuropäischer Zeit statt. Für weitere Informationen, und um euch zu registrieren, klickt hier.
Der preisgekrönte australische Journalist und Dokumentarfilmer John Pilger unterstützt das geplante Webinar mit der folgenden Stellungnahme. Er hat u.a. die Dokumentarfilme „The Quiet Mutiny“ (1970), „Year Zero“ (1979), „Utopia“ (2013) und zuletzt „The Coming War on China“ (2016) über die Aggressionen der USA gegen China produziert.
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Als Journalist und Filmemacher, der sich lange Zeit im Mainstream bewegte, erkläre ich meine Unterstützung für diese wichtige Diskussion zwischen Chris Hedges und David North.
Etwas hat sich verändert. Die Medien waren zwar schon immer locker mit der Macht des Kapitals verbunden, mittlerweile sind sie aber fast völlig darin eingebunden. Der Widerspruch, der früher im Mainstream toleriert wurde, ist in einen metaphorischen Untergrund abgetaucht, und der liberale Kapitalismus bereitet eine Art Wirtschaftsdiktatur vor. Hierbei handelt es sich um einen historischen Kurswechsel. Journalisten sorgen für die Einhaltung der neuen Ordnung, wie bei der Hysterie gegen Russland und den Hexenjagden der #MeToo-Kampagne, die besonders von liberalen Zeitungen wie dem Guardian und der New York Times forciert werden. Da unabhängige Journalisten aus den Mainstreammedien vertrieben werden, ist das World Wide Web die wichtigste Quelle für ernsthafte Enthüllungen und evidenzbasierte Analyse, d.h. für echten Journalismus.
Seiten wie wikileaks.org, wsws.org, consortiumnews.com, globalresearch.ca, democracynow.org und counterpunch.org werden von Google und anderen Konzernen zunehmend als „anstößig“ eingestuft. Dass Google seine Suchergebnisse für diese Seiten filtert, ist offene Zensur. Es handelt sich hierbei nicht um unwichtige Quellen. Sie sind von entscheidender Bedeutung für Menschen, die versuchen, eine Welt zu verstehen, in der Wissenschaft und Technologie bemerkenswerte Fortschritte gemacht haben, während die etablierte „demokratische“ Politik auf die Extreme des Klassenkriegs und der Kriegstreiberei herabgesunken ist.
Die perverse Erfindung des Begriffs „Fake News“ ist ebenso ein Teil davon wie „Russia-Gate“. Der Sender RT, der oft die Arbeit erledigt, die die westlichen liberalen Medien aufgegeben haben, wäre bereits vernichtet, wenn er nicht von einer mächtigen Regierung unterstützt würde. Das gleiche wäre auch Julian Assange passiert, wenn er nicht erstaunliche Widerstandsfähigkeit und Mut bewiesen und die Unterstützung einer kleinen, mutigen Regierung gewonnen hätte. Die Angelegenheit ist dringend, man muss die Stimme dagegen erheben! Ich rufe meine Kollegen auf, ihr Schweigen zu brechen.