Die Massenbewegung der Jugendlichen und Arbeiter, die zwei Jahre nach dem Tempi-Zugunglück ausgebrochen ist, erschüttert die herrschende Klasse in Griechenland. Angesichts der größten Proteste in der Geschichte des Landes hängt die Regierung am seidenen Faden.
Die Tempi-Massenbewegung entwickelte sich in direkter Opposition zu allen großen Parteien, auch Syriza, und weitgehend außerhalb der Strukturen der Gewerkschaften.
Am Freitag protestierten Hunderttausende in Griechenland und vor mehr als 100 griechischen Botschaften weltweit und forderten Gerechtigkeit für die Opfer der Zugkatastrophe in Tempi.
Letzten Freitag gingen landesweit Tausende von Schülern und Studenten auf die Straße. Demonstrationen fanden in der Hauptstadt Athen, der zweitgrößten Stadt Thessaloniki sowie in Larissa, Patras, Serres, Volos, Chania und Heraklion statt.
Wann immer die Gewerkschaftsbürokratie in Griechenland einen Generalstreik ausruft, ist dies ein sicheres Zeichen dafür, dass sie eine Eskalation des Klassenkampfs befürchtet, die sie nicht mehr kontrollieren kann.
Der Rückhalt für Syriza in der Bevölkerung ist zusammengebrochen. Nach einer Umfrage von Real Polls von letzter Woche liegt sie mit 3,6 Prozent auf dem achten Platz.
In den Oktoberstreiks tausender Arbeiter unterschiedlicher Branchen zeigt sich die Wut von Millionen über stagnierende Löhne und Angriffe auf die Arbeitsbedingungen angesichts der ständig steigenden Lebenshaltungskosten.
Als sie den Lkw stoppten, riefen die Hafenarbeiter Losungen wie „Freiheit für Palästina“ und „Kein Land und kein Wasser für die Mörder der Völker der Welt“. Auf den Container wurden die Worte gesprüht: „Mörder, raus aus dem Hafen.“
Die Feuer in Griechenland sind Teil einer enormen Hitzewelle in Europa. Auch in der Türkei, in Albanien, Italien, Portugal, Bulgarien und Nordmazedonien wüteten Brände.
Die globale Finanzelite begrüßte die jüngsten Angriffe der griechischen Regierung auf die Arbeiterklasse. Die Ratingagentur S&P hat Griechenland von „stabil“ auf „positiv“ hochgestuft und deutsche Wirtschaftsvertreter sehen Griechenland als neues Modell.
Für das Verbrechen, das mehr als 600 Menschenleben kostete, wurden nicht die Verantwortlichen der griechischen Küstenwache und von Frontex belangt, sondern Überlebende vor Gericht gestellt.
Varoufakis – ein politischer Schurke und Opportunist ersten Ranges – wird von gehobenen Elementen der Mittelschicht umschwärmt, weil er einen Verrat an der Arbeiterklasse verantwortet, der einer der folgenschwersten in diesem Jahrhundert gewesen ist.
Der Massenmord an Flüchtlingen war das Ergebnis einer brutalen „Pushback“-Politik, mit der verzweifelte Menschen daran gehindert werden sollen, in die „Festung Europa“ zu fliehen.
Bis zum Jahr 2023 war nichts bekannt über Verbindungen zwischen Kasselakis und Syriza. Er lebte bis vor einigen Monaten in den USA, wo er nicht nur eine Reederei leitete und für Goldman Sachs arbeitete, sondern sich im Jahr 2008 auch als Freiwilliger beim Vorwahlkampf von Joe Biden engagierte und am Center for Strategic and International Studies arbeitete.
Bei den Überschwemmungen in der mittelgriechischen Agrarregion Thessalien Anfang September nach dem Sturm „Daniel“ sind 17 Menschen gestorben, über 200.000 Tiere verendet und riesige Ackerflächen wurden zerstört.
Obwohl der Klimawandel und die Erderwärmung die Wettermuster drastisch verändern, weigern sich die kapitalistischen Regierungen, ernsthafte Maßnahmen zu ergreifen, um die verheerenden Auswirkungen dieser schon lange vorhergesagten Katastrophen abzumildern oder angemessene Hilfe zu leisten.