Die folgende Rede hielt Dilaxshan Mahalingam von den IYSSE in Sri Lanka am 4. Mai auf der internationalen May Day Online-Rally 2024.
Die International Youth and Students for Social Equality (IYSSE) kämpfen in enger Zusammenarbeit mit unseren Genossinnen und Genossen im IKVI für den Aufbau einer internationalen Massen-Antikriegsbewegung der Arbeiter und der Jugend. Diese Bewegung muss sich auf die internationale Arbeiterklasse stützen, die einzige gesellschaftliche Kraft, die in der Lage ist, den imperialistischen Krieg und einen katastrophalen nuklearen dritten Weltkrieg zu stoppen, und sie muss von den Prinzipien des internationalen Sozialismus ausgehen.
Unsere Kampagne zielt darauf ab, Israels völkermörderischen Krieg in Gaza, den Krieg der USA und der Nato gegen Russland in der Ukraine und die Kriegsvorbereitungen der USA gegen China zu stoppen. Wir verurteilen aufs Schärfste die brutale polizeiliche Unterdrückung von Studierenden, die gegen den Genozid im Gazastreifen protestieren. Die Biden-Administration hat diese Unterdrückung an den Universitäten überall in den USA entfesselt. Wir rufen die Arbeiterklasse in den USA und auf der ganzen Welt auf, sich zu erheben, um all diejenigen zu verteidigen, die gegen den Völkermord protestieren.
In unserem Kampf, um Jugendliche und Studierende gegen den imperialistischen Krieg zu mobilisieren, bekämpft die IYSSE in Sri Lanka den politischen Einfluss verschiedener Studierendenorganisationen, darunter der Inter-University Student Federation (IUSF) und der Jaffna University Student Union (JUSU). Die IUSF und die JUSU versuchen zu verhindern, dass sich die Studierenden in ihrem Kampf zur Verteidigung grundlegender Rechte wie des freien Zugangs zu Bildung an die Arbeiterklasse wenden. Sie halten sie im reaktionären bürgerlichen Rahmen gefangen.
Die IUSF, die unter der Kontrolle der pseudolinken Frontline Socialist Party (FSP) steht, hält die Studierenden über den Völkermord in Gaza und die wachsende Gefahr eines imperialistischen Weltkriegs im Dunkeln. Als die IYSSE eine Kampagne unter Universitätsstudierenden führten, wurde diese von IUSF-Aktivisten gewaltsam angegriffen und behindert.
Angesichts des wachsenden Widerstands der Studierenden gegen Angriffe der Regierung unter Präsident Ranil Wickremesinghe auf freie Bildung hat die IUSF einige zahnlose Proteste organisiert, um die Wut einzudämmen und sie darauf zu beschränken, Druck auf die Regierung auszuüben. Sie verbreitet die Illusion, dass solche Aktionen die Regierung zu einem Kurswechsel zwingen könnten.
Im Gegensatz zu den Behauptungen der IUSF sind die Angriffe der Regierung Wickremesinghe auf die kostenlose Bildung Teil der harten Sparmaßnahmen, die der Internationale Währungsfonds (IWF) als Gegenleistung für sein 3 Milliarden Dollar schweres Rettungsdarlehen diktiert hat. Weder die Regierung Wickremesinghe noch ein anderes Regime, das sie ablösen könnte, wird von dem IWF-Programm abweichen.
Die IUSF steht unserem politischen Kampf feindlich gegenüber. Die IYSSE kämpfen unter den Studierenden dafür, sich an die Arbeiterklasse zu wenden und eine von Arbeitern geführte gemeinsame politische Bewegung aufzubauen. Wir kämpfen dafür, Studierende gegen die Regierung und für eine sozialistische Politik zu mobilisieren. Freie Bildung kann nur durch eine solche, von der Arbeiterklasse geführte Bewegung verteidigt werden. Das Ziel muss es sein, die bürgerliche Herrschaft zu stürzen und eine Regierung der Arbeiter und Bauern zu errichten, die einer sozialistischen Politik verpflichtet ist.
Die JUSU schweigt auch zum Völkermord in Gaza. Als Antwort auf eine Anfrage der WSWS erklärte der JUSU-Vorsitzende K. Thuvarkan: „Wir kümmern uns nicht um die internationale Entwicklungen. Wir kümmern uns nur um unsere Probleme, die Probleme der tamilischen Bevölkerung.“
Das Schweigen der JUSU zum israelischen Völkermord im Gazastreifen beruht auf ihrem reaktionären tamilischen Nationalismus. Es ergibt sich aus der pro-imperialistischen Politik der tamilischen bürgerlich-nationalistischen Parteien, einschließlich der Tamil National Alliance (TNA), mit der die Pseudolinken enge Beziehungen unterhalten. Parteien wie die TNA stehen voll und ganz auf der Seite der militärstrategischen Offensive der USA und Indiens gegen China. Sie appellieren an die „internationale Gemeinschaft“, d. h. an die imperialistischen Mächte des Westens und der USA, Druck auf Colombo auszuüben, um eine Vereinbarung zur Machtteilung zu erreichen, bei der sich die tamilische Elite einige Privilegien sichern kann.
Die tamilischen bürgerlichen Parteien haben sich (wie alle anderen Parteien des bürgerlichen politischen Establishments) voll und ganz den vom IWF diktierten Sparmaßnahmen verschrieben. Unter den Bedingungen einer möglichen Präsidentschaftswahl, die Ende dieses Jahres stattfinden soll, überlegen sie, welchen Kandidaten sie unterstützen können, um die Privilegien der tamilischen Elite zu sichern.
C.V. Vigneshwaran, der Führer der Tamil People's Alliance, befürwortet die Aufstellung eines „tamilischen Kandidaten“, um „der Bevölkerung und anderen Nationen die tamilischen politischen Belange darzulegen“. Er will mit anderen Kandidaten darüber „verhandeln“, „was man uns geben wird“. R. Sambandan und M.A. Sumanthiran von der TNA befürworten die Unterstützung eines Kandidaten der großen Parteien, haben sich aber noch nicht entschieden, wen sie aufstellen wollen. Gleichviel, ob am Ende ein „tamilischer Kandidat“ aufgestellt oder ein Kandidat einer großen Partei unterstützt wird, das Kalkül der tamilischen bürgerlichen Parteien besteht darin, die Privilegien der tamilischen Elite möglichst gut zu sichern.
Arbeitende, Jugendliche und Studierende müssen sich weigern, die reaktionäre Politik all dieser Parteien des bürgerlichen Establishments und ihrer pseudolinken Anhängsel zu unterstützen. Sie müssen für eine vereinte revolutionäre Bewegung der Arbeiterklasse kämpfen. Eine solche Bewegung wird die Jugend, die Studierenden und die arme Landbevölkerung über singhalesische, tamilische und muslimische Gegensätze hinweg zusammenschließen, um die bürgerliche Herrschaft zu stürzen und eine Regierung der Arbeiter und Bauern, gestützt auf sozialistische Politik, zu errichten.
Die IYSSE kämpfen unter der Jugend und an den Universitäten für diesen revolutionären Weg. Wir rufen die Jugendlichen und Studierenden auf, sich den IYSSE anzuschließen, um den Kampf für den Sozialismus aufzunehmen.