Die Geschichte der US-Drohungen mit dem Einsatz von Atomwaffen

Dieser Artikel wurde ursprünglich auf Twitter veröffentlicht.

Die Biden-Regierung und die Medien stellen Putins Drohung, in Reaktion auf militärische Rückschläge Atomwaffen einzusetzen, als beispiellosen Bruch mit den lange etablierten und bisher unbestrittenen Regeln der internationalen Staatskunst dar. Dieses Narrativ ist eine Lüge.

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In der Tat haben die Vereinigten Staaten und andere imperialistische Mächte nicht nur bei mehreren kritischen Gelegenheiten den Einsatz von Atomwaffen erwogen, um militärische Niederlagen abzuwenden. Sie haben direkt mit dem Abwurf von Atombomben gedroht, um von ihren Feinden Zugeständnisse zu erpressen.

Zu nennen sind hier General Douglas MacArthurs gut dokumentierte Forderungen nach einem Abwurf von Atombomben auf China, Präsident Eisenhowers Erwägung der französischen Forderung nach einem Einsatz von Atombomben bei Dien Bien Phu und die Drohungen von Präsident Kennedy während der Kubakrise.

Weit weniger bekannt und noch gravierender waren die nuklearen Drohungen von Präsident Nixon gegen die UdSSR und Vietnam. Die Operation Giant Lance wurde laut Wikipedia am 27. Oktober 1969 eingeleitet, um eine Beilegung des Vietnamkrieges zu für die USA günstigen Bedingungen zu erzwingen.

Laut Wikipedia autorisierte Nixon „ein Geschwader von 18 B-52-Bombern, über den arktischen Polkappen zu patrouillieren und die nukleare Bedrohung zu verschärfen..., um sowohl die Sowjetunion als auch Nordvietnam zu zwingen, günstige Bedingungen für die USA zu akzeptieren und den Vietnamkrieg endgültig zu beenden.“

Nixon bediente sich der sogenannten „Madman“-Taktik, um die Sowjetunion davon zu überzeugen, dass er imstande sei, einen Atomschlag anzuordnen. Eine weitere Operation, die mit Giant Lance zusammenhing, war „Duck Hook“.

Ziel war es, Nordvietnam durch die Androhung eines massiven Atomschlags zu zwingen, die US-Bedingungen für eine Beendigung des Krieges zu akzeptieren. Laut Wikipedia verlangte Duck Hook die Bombardierung militärischer Ziele in ganz Nordvietnam. Dies umfasste „das Flächenbombardement von Hanoi und Haiphong, die Bombardierung von Deichen, um die Lebensmittelversorgung eines Großteils der Bevölkerung Nordvietnams zu zerstören, Luftangriffe auf Nordvietnams nordöstliche Kommunikationslinie sowie auf Pässe und Brücken an der chinesischen Grenze...“.

Henry Kissinger, Nixons krimineller Komplize, erklärte dem Präsidenten, dass die USA auf den Einsatz von Atomwaffen vorbereitet sein müssten. In einem Memo an Nixon schrieb Kissinger: „Um ihre volle Wirkung auf Hanois Denken zu erzielen, muss die Aktion brutal sein.“

Aufgrund von Zweifeln an der strategischen Wirksamkeit und aus Angst vor einer heftigen Reaktion der Bevölkerung wurde Duck Hook schließlich nicht durchgeführt. Doch Nixon drohte Vietnam und der Sowjetunion weiterhin mit einem Atomkrieg.

Die Geschichte beweist also, dass 1) die Behauptung, Putin breche ein bisher nicht in Frage stehendes Tabu über den Einsatz von Atomwaffen, falsch sind und 2) dass die USA zweifellos einen Atomkrieg führen würden, wenn sie mit der Aussicht auf eine militärische Niederlage konfrontiert wären.

Angesichts der Bereitschaft der USA, in einer zugespitzten militärischen Situation Atomwaffen einzusetzen, sind die unermüdlichen Bemühungen der Biden-Regierung, Putin in die Enge zu treiben und zur Kapitulation zu zwingen, absolut skrupellos.

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