Zum 100. Jahrestag der Oktoberrevolution strahlte das russische Fernsehen eine achtteilige Serie mit dem Titel Trotzki aus. Die grotesken Geschichtsfälschungen der Serie zeigen deutlich den politischen, intellektuellen und kulturellen Abstieg all derer, die sie produziert oder ihre Produktion gefördert haben. Für keinen an dieser Mixtur aus Lügen, Pornografie, Antikommunismus und unverhülltem Antisemitismus Beteiligten - Produzenten, Regisseur, Drehbuchautoren, Schauspieler und das technische Personal - kann man eine Entschuldigung gelten lassen. Als Individuen und als Kollektiv verdienen sie nichts als Verachtung. Ihre Verbindung mit diesem krankhaft reaktionären Unternehmen wird für immer ein Schandfleck ihrer Karriere sein.
Wenn die Trotzki-Serie über den Tag hinaus etwas Wichtiges aussagt, dann, dass sie die Furcht und den Hass des russischen Regimes und der Oligarchenelite gegen die Oktoberrevolution deutlich vor Augen führt. Ein Vierteljahrhundert nach der Auflösung der UdSSR kann das Putin-Regime – das diesen Film mehr oder weniger offen unterstützte und seine Ausstrahlung auf dem einflussreichsten Sender Kanal Eins (Kanal Pervyi )als öffentliches Ereignis begrüßte – eine objektive und ehrliche Darstellung der Oktoberrevolution auch nicht im Ansatz dulden.
Vor allem ist das Putin-Regime und die halbkriminelle Clique von Oligarchen, die ihre heutige Machtposition und ihren Reichtum durch den Diebstahl von Staatseigentum im Zuge der Restauration des Kapitalismus erlangte, darauf angewiesen, dass an dem Anti-Trotzki-Narrativ festgehalten wird. Die Lügen, mit denen Stalin seinen Terror vor 80 Jahren rechtfertigte, sind nach wie vor die Grundlage der offiziellen Lesart der russischen Geschichte. Die Fernsehserie weicht vom Drehbuch der Moskauer Prozesse von 1936-38 nur insofern ab, als sie einen aggressiveren antisemitischen Ton anschlägt.
Stalins Regime, das vorgab, in der politischen Kontinuität der sozialistischen Revolution von 1917 zu stehen, stellte Trotzki als Agenten des britischen Imperialismus, des deutschen Faschismus und des japanischen Kaisers dar. Putins Regierung, die sich gerne als Wiedergeburt des „heiligen Russland“ ausgibt, charakterisiert Trotzki als jüdisch-bolschewistischen Antichrist. So zeigt das einzige Plakat, das die Serie ankündigt, ein furchterregendes Bild vom schwarz gekleideten Trotzki. Eine Sonnenbrille verbirgt seine Augen, in deren Gläsern sich ein höllenähnliches Feuer spiegelt. Auf seiner Brust ist ein blutverschmiertes Kreuz angebracht.
Sicher hat die Russisch-Orthodoxe Kirche, die offizielle Staatsreligion im heutigen Russland, dieser Charakterisierung Trotzkis als dämonische, mephistophelische Figur ihren Segen erteilt. Neben Trotzki wird von einem weiteren jüdischen Sozialisten, Alexander Parvus (Gelfand), angeblich ein Meisterintrigant hinter den Kulissen, ein völlig verzerrtes Bild gezeichnet. Was treibt Parvus zu seinem Ränkespiel an? In dieser antisemitischen Horrorstory ist es unstillbare Habgier.
In mehreren Interviews haben die Regisseure Alexander Kott und Konstantin Statskii sowie Drehbuchautor Oleg Malowitschko dargelegt, wie sie die Hauptfigur des Films angelegt haben. „Trotzki war ein Rockstar, dem nur die Gitarre fehlte“. Kott und Statskii geben ihm aber keine Gitarre in die Hand, sondern kleiden ihn in schwarzes Leder, umgeben ihn mit weiblichen Groupies und lassen ihn halluzinieren, nicht unter Drogeneinfluss, sondern aufgrund psychischer Probleme.
Als Trotzki-Darsteller wählte man Konstantin Chabenski, der diese Rolle vor zehn Jahren in dem Film Esenin schon einmal spielte, damals mit einem gewissen Wohlwollen für Trotzki. „Damals stellte er [Chabenski] ihn falsch dar, und wir besprachen das mit Kostya. Er nahm das alles auf und verstand, was wir diesmal zeigen wollten und auf welche Weise“, äußerte sich Konstantin Ernst, einer der wichtigsten Produzenten der Serie und Vorstand von Kanal Eins. Chabenski hat seine Lektion offenkundig gut gelernt. Auf der Website des Films schreibt er: „Trotzki war ein furchtbarer Mensch mit einem furchtbaren Schicksal. … Nichts an Trotzki übte eine Anziehung auf mich aus.“ Damit gesteht er seinen künstlerischen Bankrott ein. Chabenski spricht der Figur, die er verkörpern soll, jede erkennbare menschliche Qualität ab.
Die Handlung des Films ist bizarr und ohne jeden Bezug zur geschichtlichen Realität. Die Drehbuchautoren konstruieren eine enge und lang andauernde Beziehung zwischen Trotzki und dem Mann, der ihn schließlich ermorden wird. Dieser Frank Jacson (Ramon Mercader) gibt sich als kanadischer Journalist aus (erfunden) und fragt bei Trotzki um mehrere Interviews an (diese Anfrage und die Interviews hat es nie gegeben). Nachdem er zuerst ablehnt, stimmt Trotzki zu, obwohl er weiß, dass Jacson ein hartgesottener Stalinist ist! Dann sieht man Trotzki wie selbstverständlich mit Jacson durch Mexiko City schlendern (wieder frei erfunden), der bald zu einem engen Vertrauten und häufigen Gast in Trotzkis Haushalt wird. Diese langatmigen, von den Drehbuchautoren konstruierten Passagen beginnen im Mai 1940, dem Monat, als der Maler David Siqueiros und seine Bande stalinistischer Killer den ersten Mordanschlag auf Trotzki verüben. Sie ziehen sich hin bis in den August 1940, bis zum 20. August, dem Tag der Ermordung Trotzkis (die Filmemacher nennen fälschlich den 21. August).
In den Worten von Drehbuchautor Malowitschko: „Jacson ist Auge und Ohr des Zuschauers. Als Interviewer hilft er uns, die Geheimnisse von Trotzkis Persönlichkeit zu erforschen. … Wir wollten Trotzki unbequeme Fragen stellen, denen er in seiner Autobiografie und anderen Schriften ausgewichen ist. Weshalb, zum Beispiel, tötete er so viele Menschen? Wir nutzten die Interviews mit Jackson, um diese unbequemen Fragen zu stellen. Wir wollten Jacson zur inneren Stimme Trotzkis machen, die Stimme, die Trotzki immer unterdrücken wollte.“
Die vielen Rückblenden auf Trotzkis frühe Jahre verzerren seine Biografie bis zur Unkenntlichkeit. Die Entstellungen und Fälschungen sind so zahlreich, dass man sie hier unmöglich alle widerlegen kann.
Eine der ersten Szenen des Films zeigt den 19-jährigen „Leiba“ Bronstein im Jahr 1898 in einem Gefängnis in Odessa als jungen jüdischen Emporkömmling, der das russische Volk nicht versteht. Er wird, was ganz typisch ist für antisemitische Charakterisierungen des jungen Bronstein, Leiba genannt, die jiddische Form des russischen Namens Lew. Doch der erste Vorname des jungen Bronstein war Lew. Verglichen mit dem, was folgt, ist das allerdings eine vergleichsweise geringfügige Entstellung.
Bronstein/Trotzki ist verhaftet worden und wird inhaftiert. Hier im Gefängnis formt der junge Revolutionär seine politische Philosophie aus. Den Anstoß liefern nicht Bücher, sondern der Rat eines unvermuteten Mentors. Der Gefängniswärter Nikolai Trotzki erklärt ihm bei einer Partie Schach, dass das russische Volk nur durch Furcht regiert werden kann. Die naiven Träume des jungen Revolutionärs, erklärt der Wärter verärgert, werden dagegen nur zu der beklemmenden Vision führen, die in einem Dostojewski zugeschriebenen Zitat genannt wird. „Dann, im 21. Jahrhundert, wird ein degenerierter Mensch unter dem Geschrei des triumphierenden Mobs ein Messer aus seinem Stiefel ziehen, die Stufen zum wunderbaren Bild der Sixtinischen Madonna hinaufsteigen [ein Gemälde von Raffael, das Dostojewski in einem Museum in Dresden sah], und dieses Gemälde im Namen universeller Gleichheit und Bruderschaft aufschlitzen.“ So lernt Bronstein die wichtige Lektion: Das russische Volk wird nur durch Furcht beherrscht werden, doch er muss lernen, den Mob zu entfesseln, um an die Macht zu gelangen. Der Jacson von 1940 fragt ihn ungläubig: „Und Sie haben seinen Familiennamen angenommen?“ Trotzkis Antwort: „Ich übernahm ihn nicht nur, ich machte ihn unsterblich.“
Eine weitere erfundene Erklärung für die Herausbildung von Trotzkis „blutrünstiger“ Persönlichkeit ist das persönliche Leid, das er aufgrund seines Judentums erfährt. Sie machen sich über ihn lustig, weil er Jude ist – u.a. sein Vater, Stalin, Lenin und Nikolai Markin (ein Trotzki nahestehender Matrose, über den der Film viele Lügen verbreitet). Der andere heimtückische Jude, der eine wichtige Rolle im Film spielt, ist Alexander Parvus. Was die Trotzki-Serie aus dieser historischen Gestalt macht, ist eine billige Karikatur seiner wirklichen Persönlichkeit. Hier tritt er uns als wollüstiger und geldgieriger Abenteurer gegenüber, der Russland auf Geheiß der deutschen Regierung destabilisieren will (bereits ab 1903!). In Wirklichkeit galt Parvus viele Jahre als wichtiger politischer Theoretiker und Stratege in der russischen und europäischen sozialdemokratischen Bewegung. 1897 war er einer der Ersten, die Bernsteins Revisionismus entgegentraten, und 1904-1906 beteiligte er sich an der Entwicklung von Trotzkis Theorie der permanenten Revolution. Nach der Niederlage der ersten russischen Revolution 1907 zeigte sich Parvus politisch zunehmend demoralisiert und verstrickte sich in zweifelhafte Geschäfte, die seinen Ruf ruinierten.
Aus der vielschichtigen Persönlichkeit von Parvus macht der Film einen Ränke schmiedenden Geldscheffler, wie man ihn aus antisemitischen Propagandafilmen der Nazis zwischen 1933 und 1945 kennt.
Die Tiraden gegen Lenin sind zwar nicht antisemitisch geprägt (er war kein Jude), doch präsentiert der Film diese überragende historische Figur auf absurde Weise. Er stellt Lenin als durchtriebenen Größenwahnsinnigen dar, als Inbegriff eines völlig rücksichtslosen und inhumanen „Willens zur Macht“. Seinem Streben nach Herrschaft und Kontrolle kann sich niemand entziehen. Kurz vor dem zweiten Kongress der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands 1903 droht Lenin Trotzki sogar damit, ihn vom Balkon des dritten Stockwerks zu stoßen, falls er auf dem Kongress seinen Anweisungen nicht Folge leistet. Später, nachdem er den Aufstand 1917 organisiert hat, übergibt Trotzki die Macht an Lenin. Stalin sieht zu und ist zufrieden.
Natalia Sedowa, Trotzkis zweite Frau, wird als Bohemienne in Paris dargestellt. Bei einem Vortrag Freuds in Wien ist Natalia fasziniert von Trotzkis Kritik an Freud. Auch dieses Ereignis hat nie stattgefunden, wie so viele in diesem Film. Freud wird hier benutzt, um Trotzkis Charakter weiter zu „erhellen“. 1903 schaut er Trotzki in die Augen und sagt ihm, er hätte solche Augen bisher nur „bei Serienkillern und religiösen Fanatikern“ gesehen. Und er äußert, Trotzkis Verhalten beim Vortrag sei das eines „sexuellen Aggressors“ gewesen, der, vielleicht aus „Schwäche“, seine aggressiven Impulse nicht ausleben kann. Später, 1940, erscheint Freud Trotzki in einer Halluzination, wiederum eine böswillige Erfindung des Drehbuchautors. Nachdem Trotzki Freud versichert hat, er habe nicht vor seiner „Schwäche“ kapituliert und fürchte sich nicht vor dem Sterben, erwidert Freud: „Wissen Sie, wer sich nicht vor dem Sterben fürchtet? Der, der innerlich bereits tot ist.“ Die Episode endet, unterlegt mit dunkler und bedrohlich klingender Musik. Jeder, der mit Trotzkis kraftvollem Kampf zum Aufbau der Vierten Internationale (gegründet 1938) nur ein wenig vertraut ist, weiß, dass Trotzki ganz bestimmt nicht „innerlich bereits tot“ war. Diese Szenen sind schlechte Psychologie, noch schlechterer Umgang mit der Geschichte und völlig niveauloser Film.
Weitere Figuren sind erwähnenswert. Der Matrose Nikolai Markin (1893-1918) wird als betrunkener Halb-Gangster gezeichnet (zum Beispiel schlägt er einen Pfandhausbetreiber nieder). Er hilft 1917 nicht nur Trotzki und seiner Familie, er genießt auch aus unerfindlichen Gründen große Autorität bei den Matrosen in Kronstadt und den Delegierten im Petrograder Sowjet. Markin und die Kronstädter Matrosen werden als Hauptakteure beim Sturz der Provisorischen Regierung dargestellt, doch sie handeln als unkontrollierter Mob. Arbeiter sieht man kaum, und Bauern schon gar nicht. Markins Tod im Bürgerkrieg war eine echte Tragödie, die Trotzki in seiner Autobiografie Mein Leben treffend beschreibt. Im Film wird die Figur des jungen Helden benutzt, um anzudeuten, dass er eine Affäre mit Natalia Sedowa hatte (Jacson sagt Trotzki, dass es solche Gerüchte gegeben habe), eine weitere Erfindung von Drehbuchautor Malowitschko.
Die revolutionäre Journalistin Larissa Reisner und die mexikanische Künstlerin Frida Kahlo werden dagegen auf halb pornografische Weise vorgestellt, um das Publikum aufzureizen und die verkommene Sexualmoral der Bolschewiki zu demonstrieren.
Die konstruierten Szenen in Trotzki sind mal absurd, mal verabscheuungswürdig, und oft beides zusammen. Die Regisseure können ihre Schadenfreude nicht verbergen, wenn sie in rascher Folge den Tod von Trotzkis vier Kindern zeigen. Nina (die 1928 auf dem Totenbett Blut spuckt); Sinaida (beging 1933 Selbstmord in Berlin); Sergej Sedow (den Stalins Henker 1937 erschossen) und Leo Sedow (dem Gift injiziiert wurde, während er sich in einem Pariser Krankenhaus von einer Blinddarmoperation erholte).
Die übelste der zahlreichen Geschichtsfälschungen im Film wird uns in der letzten Szene präsentiert, die vom Mord an Trotzki im August 1940 handelt. Während Jacson/Mercader im Zimmer nebenan wartet, erreicht Natalia und Leo Trotzki ein Telegramm der kanadischen Botschaft, aus dem sie erfahren, dass Jacson entgegen seiner Behauptung kein kanadischer Staatsbürger ist. Sie verstehen, dass Jacson ein GPU-Mörder ist. Doch Trotzki, nachdem er Natalia seine Liebe versichert hat, geht bereitwillig zu Jacson, seinem Schicksal entgegen. Als Jacson seinen Auftrag nur widerwillig auszuführen bereit erscheint, beginnt Trotzki, mit seinem Spazierstock auf ihn einzuschlagen. Schließlich greift Jacson, in einem Akt der Selbstverteidigung, zu einem Wanderstock an der Wand von Trotzkis Arbeitszimmer und schlägt dreimal brutal auf ihn ein. Praktisch jedes Detail dieser Szene ist frei erfunden und unwahr. Trotzki wusste nicht, dass Jacson ein GPU-Agent war. Den Eispickel, mit dem Jacson Trotzki angriff, trug er unter seinem Regenmantel. Was am schlimmsten ist, der Mörder wird als Held dargestellt, der Stalin zurecht verteidigt und sich in allen Interviews mit Trotzki moralisch überlegen gibt. Schließlich erlöst Jacson/Mercader mitleidig sein geschundenes Opfer von seinem leeren und sinnlosen Leben.
Den Abschluss des Films bildet eine bizarre Fantasie. Nach seiner Ermordung sieht man Trotzki in einen Blizzard hineingehen, ehe er von seinem gepanzerten Zug des Bürgerkriegs überrollt wird. Der Zug erschien in jeder Szene als Trotzkis virtuelles Alter Ego (herzlos, unerbittlich, unbarmherzig in seiner zerstörerischen Kraft).
Dieser Film ist ein Hohn auf die wirkliche Geschichte. Alle, die an seinem Zustandekommen beteiligt waren, haben Schande über sich selbst gebracht.
Einige Historiker haben sich nach der Ausstrahlung der ersten Teile kritisch geäußert. Konstantin Skorkin, Autor einer wichtigen Studie über von Stalin verfolgte Oppositionelle, schrieb einen Artikel „Die Serie ‚Trotzki‘ ist ein neues pseudohistorisches Machwerk von Kanal Eins.“
Joshua Rubenstein, Autor der Biografie Leon Trotsky (2011), sagte im Dezember: „Mich würde wirklich interessieren, warum die Produzenten Trotzki und nicht Lenin ins Zentrum gestellt haben. Was ist wohl ihre Absicht, wenn sie einen Juden wie Trotzki zur Hauptfigur der Handlung machen.“ Und er fuhr fort: „Wenn sie behaupten, Trotzki sei es, der die Hinrichtung der Zarenfamilie zu verantworten hat [wie der Film nahelegt], dann stimmt das einfach nicht. Lenin und Swerdlow waren dafür … Wenn sie behaupten, dass Trotzki verantwortlich dafür war, dann muss ich ihre Motive hinterfragen, weil es sich hier um einen sehr heiklen Punkt handelt. … Trotzki wollte den Zaren vor Gericht bringen und als Ankläger auftreten. … Der Zar wird von der Orthodoxen Russischen Kirche in Ehren gehalten – wenn man nun sagt, dass ein Jude für seine Hinrichtung verantwortlich war, ist das eine aufhetzende Beschuldigung.“
Alexander Reznik, der zwei Bücher über Trotzki verfasst hat, fasste die Probleme der Serie zusammen: „Die Probleme mit Trotzki ergeben sich eines aus dem anderen: 1) Desinteresse für die geschichtliche Situation, 2) tendenziöse Interpretation von Ereignissen und 3) massive Verfälschung von Tatsachen.“ Aus dem Umstand, dass die Serie auf Kanal Eins große Einschaltquoten erreichte, schließt Reznik, dass die Macher von Trotzki „verantwortlich für die Fälschung der Geschichte vor einem Massenpublikum sind.“
Die Lüge, schrieb Trotzki vor 80 Jahren, ist der ideologische Zement der sozialen und politischen Reaktion. Wie die stalinistische Bürokratie, aus der sie hervorging, ist auch die heute herrschende kapitalistische Oligarchie auf Lügen angewiesen, um ihre Interessen und ihr Überleben zu sichern.