20 Jahre seit dem Tod von Keerthi Balasuriya

Zweiter Teil

Die oberflächliche Reaktion der Socialist Labour League auf den Militäreinmarsch der indischen Regierung in Ostpakistan und ihre heftige Ablehnung der Kritik der Revolutionary Communist League waren Ausdruck einer tiefen politischen Krise innerhalb der britischen Organisation. Michael Banda trat nicht zufällig als Wortführer auf, als die SLL die Politik der indischen Regierung unterstützte. Schon seit einigen Jahren hatte er Zweifel an der Bedeutung von Trotzkis Theorie der permanenten Revolution geäußert, laut der die Arbeiterklasse im Kampf gegen den Imperialismus die entscheidende revolutionäre Rolle spielt.

Hatten nicht die Siege von Ho Chi Minh in Vietnam, Mao Zedong in China und sogar Tito in Jugoslawien gezeigt, dass es alternative Wege zum Sozialismus gab und dass es möglich war, sich auf den bewaffneten Kampf der Bauern zu stützen? Für Banda war Indira Gandhis Eingreifen in Ostpakistan, das die Nixon-Regierung verärgerte, ein weiterer Ausdruck des antiimperialistischen Kampfs. In Bandas Augen bewies es, dass die nationale Bourgeoisie in Asien zu revolutionärer Initiative fähig war, was Trotzkis Perspektive widersprach.

Aus Furcht, ein offener Konflikt über grundlegende programmatische Fragen innerhalb der SLL-Führung könnte zu einem organisatorischen Bruch führen, wollte Gerry Healy, der wichtigste Führer der britischen Sektion, jede Diskussion der politischen Differenzen vermeiden. Hinzu kam, dass nicht nur Banda an der Richtigkeit der trotzkistischen Perspektive zweifelte. In den 1960er Jahren hatte die politische Radikalisierung bedeutender Teile des Kleinbürgertums die gesellschaftliche Basis verbreitert, die für eine revisionistische Politik empfänglich war, wie sie Pablo und Mandel formuliert hatten. Auch die SLL profitierte organisatorisch von der Radikalisierung der studentischen Jugend. Soweit sie dabei von der kompromisslosen Haltung abwich, die sie früher zu entscheidenden Fragen des revolutionären Programms und der revolutionären Perspektive eingenommen hatte, traten ihr diese radikalisierten Jugendlichen und anderen kleinbürgerlichen Elemente bei, ohne die notwendige Ausbildung über die Geschichte und die Prinzipien der Vierten Internationale zu erhalten. Die Gefahr verschärfte sich zusätzlich, weil die politisch einflussreiche Schicht professioneller Akademiker, die eine wichtige Rolle bei der theoretischen und erzieherischen Arbeit der SLL spielte, für die Verlockungen verschiedener Varianten kleinbürgerlicher Revisionen des Marxismus besonders empfänglich war.

In dieser düsteren politischen Atmosphäre rechtfertigte die SLL-Führung ihr Ausweichen vor dem Kampf für programmatische Klarheit mit dem Argument, viel wichtiger sei die Übereinstimmung in der philosophischen Methode. Healy und sein wichtigster theoretischer Ratgeber Cliff Slaughter behaupteten, die Diskussion über das Programm stelle ein Hindernis für die Entwicklung dialektischen Denkens dar, und stellten sich damit in Gegensatz zur Haltung, die die trotzkistische Bewegung während ihrer ganzen Geschichte eingenommen hatte. In den Dokumenten des Internationalen Komitees fand sich nun die von Slaughter verfasste Behauptung, die "Erfahrung des Aufbaus der revolutionären Partei in Großbritannien" habe bewiesen, "dass ein tiefgehender und schwieriger Kampf gegen idealistische Denkweisen notwendig ist, der viel tiefer reicht als Fragen der Übereinstimmung über Programm und Politik". (Trotskyism Versus Revisionism, Vol. 6, London, 1975, S. 83.)

Möglicherweise verstand Healy (im Gegensatz zu Professor Cliff Slaughter) nicht völlig, dass die in dieser und ähnlichen Formulierungen beinhaltete Trennung zwischen dem "Kampf für marxistische Theorie" und der Entwicklung revolutionärer Perspektiven für die Arbeiterklasse eine gefährliche politische und theoretische Kapitulation vor Ideen darstellte, die im kleinbürgerlichen Milieu der antimarxistischen Neuen Linken außerordentlich beliebt waren. Doch unabhängig davon, wie Healy seine Haltung vor sich selbst rechtfertigte, widerspiegelten und ermutigten die neuen theoretischen Konzepte Zweifel an der historischen Rolle der Vierten Internationale.

Slaughter schrieb 1972: "Kann man revolutionäre Parteien, die in der Lage sind, die Arbeiterklasse an die Macht zu führen und den Sozialismus zu errichten, dadurch aufbauen, dass man einfach das Programm und die vorhandenen trotzkistischen Kräfte in die durch die Krise hervorgerufene politische Entwicklung einbringt? Oder ist es notwendig, einen bewussten Kampf für Theorie zu führen , für die Negation aller vergangenen Erfahrungen und Theorien der Bewegung in die veränderte Realität des Klassenkampfs." (Ebenda, S. 226)

Man muss diesen Absatz nur von seiner rhetorischen Form befreien und seine hochtrabende pseudo-philosophische Satzkonstruktion, die bei kleinbürgerlichen Akademiker so beliebt ist, dekonstruieren, um die zwei eindeutig revisionistischen und politisch zerstörerischen Standpunkte aufzudecken, die Slaughter vertrat. Erstens: Die trotzkistische Bewegung, die sich auf das historisch entwickelte Programm der Vierten Internationale stützt, werde nicht in der Lage sein, die Arbeiterklasse an die Macht zu führen. Zweitens: Die "veränderte Realität des Klassenkampfs" (ein unter Pablisten beliebter Ausdruck) erfordere einen "bewussten Kampf für Theorie", die in der "Negation" (d. h. dem Überbordwerfen) "aller vergangenen Erfahrungen und Theorien der Bewegung" bestehe.

Für Healy, Banda und Slaughter waren diese Formulierungen mehr als eine Frage der abstrakten Diskussion. Im Verlauf der 1970er Jahre versuchten sie sie mit allen Mitteln durchzusetzen. Die SLL verhielt sich gegenüber dem Erbe des Trotzkismus immer verächtlicher und gegenüber den Sektionen des Internationalen Komitees der Vierten Internationale ("den vorhandenen trotzkistischen Kräften") immer feindlicher. Sie begann, nach anderen politischen Kräften zu suchen, mit denen neue Bündnisse geschlossen werden konnten. Die fand man schließlich in den nationalen Bewegungen und Regimes des Nahen Ostens.

Dieser Rechtsruck der Politik der SLL (die im November 1973 zur Workers Revolutionary Party wurde) war der eigentliche Grund für die immer stärkere Isolierung von Keerthi Balasuriya und der Revolutionary Communist League im Internationalen Komitee. Die Kritik der RCL an der Haltung der SLL zum indo-pakistanischen Krieg von 1971 wurde von Healy, Banda und Slaughter zu Recht als Anzeichen dafür gewertet, dass die ceylonesische/srilankische Sektion diese Preisgabe der trotzkistischen Politik nicht mitmachen würde.

Obwohl die srilankischen Genossen unter extrem schwierigen Bedingungen arbeiteten, die durch die Verweigerung jeglicher brüderlichen Unterstützung und Zusammenarbeit noch weiter erschwert wurden, verteidigte die RCL auch weiterhin die Prinzipien des Trotzkismus. In dieser Hinsicht besonders erwähnenswert war die Reaktion der Partei auf die antitamilischen Pogrome, die, von der Regierung geschürt, im Juli 1983 in Colombo ausbrachen. Trotz brutaler Unterdrückungsmaßnahmen bezog die RCL furchtlos Stellung gegen die tamilenfeindliche Kampagne.

Selbst unter diesen gefährlichen Bedingungen erhielt die RCL keine Unterstützung von der internationalen Bewegung, die unter der Kontrolle der Workers Revolutionary Party stand. Die WRP veröffentlichte in ihrer Zeitung sogar eine von Michael Banda verfasste Erklärung, die beiläufig anmerkte: "Es ist möglich, sogar wahrscheinlich, dass Polizei und Armee [in Sri Lanka] die willkürliche und unbeschränkte Macht, die ihnen die Notstandsgesetze verleihen, genutzt haben, um unsere Genossen zu töten und ihre Zeitung zu zerstören." Die Erklärung enthielt jedoch weder eine Verurteilung dieser Verfolgung noch den Aufruf zu einer internationalen Kampagne zur Verteidigung der Revolutionary Communist League.

* * *

Die Workers Revolutionary Party achtete sorgfältig darauf, dass die Revolutionary Communist League über die schwerwiegende theoretische und politische Kritik, welche die [amerikanische] Workers League im Oktober 1982 und Februar 1984 vorbrachte, nicht informiert wurde. Im Januar 1984 hatte das Politische Komitee der Workers League gezielt gefordert, Genosse Keerthi müsse nach London eingeladen werden, um an einem Treffen des IKVI teilzunehmen, an dem neue Kritikpunkte an der politischen Linie der Workers Revolutionary Party diskutiert werden sollten.

Als ich in London ankam, wurde mir von Michael Banda jedoch mitgeteilt, es sei nicht möglich gewesen, Kontakt zu den srilankischen Genossen aufzunehmen, und deshalb werde Keerthi bei dem Treffen nicht zugegen sein. Bandas unverschämte Lüge zeigte, wie weit die WRP-Führung zu gehen bereit war, um eine prinzipielle Diskussion der politischen Differenzen innerhalb des Internationalen Komitees zu verhindern. In Wirklichkeit hatten Healy, Banda und Slaughter einfach unter einander abgemacht, die RCL nicht von dem geplanten Treffen zu unterrichten.

Schließlich führte das Auffliegen eines schmutzigen Skandals und der Ausbruch einer heftigen organisatorischen Krise innerhalb der WRP - der Höhepunkt von mehr als zehn Jahren Opportunismus - dazu, dass die WRP-Führer die politische Diskussion innerhalb des Internationalen Komitees nicht länger sabotieren konnten. Ende Oktober 1985 flog Keerthi mit Unterstützung der australischen Sektion nach London. Bei seiner Ankunft wurde er umgehend in das Büro von Michael Banda gerufen, der sofort in aller Breite die obszönen Einzelheiten des Sexskandals vor ihm ausbreitete, in den Healy verwickelt war. Nachdem Banda schließlich geendet hatte, fragte Keerthi ihn: "Worin genau, Genosse Mike, bestehen deine politischen Differenzen mit Gerry Healy?" Die Frage schien Banda aus dem Gleis zu werfen. Unfähig, selbst eine Antwort darauf zu geben, übergab Banda Keerthi eine Kopie des Berichts, den ich dem Treffen des IKVI im Februar 1984 erstattet hatte und der eine detaillierte Kritik an der Politik der Workers Revolutionary Party enthielt.

Am Sonntagmorgen, den 20. Oktober 1985, erhielt ich einen Anruf von Michael Banda. Er teilte mir mit, es werde eine Erklärung in der Newsline, der Zeitung der WRP, veröffentlicht, die den Ausschluss von Healy bekannt geben werde. Diese Entscheidung war ohne jegliche Diskussion innerhalb des Internationalen Komitees getroffen worden. Fast wie eine Nebensache erwähnte Banda mir gegenüber, Keerthi und Nick Beams, der Sekretär der australischen Sektion, befänden sich in London. Ich fragte Banda, ob es möglich sei, mit ihnen zu sprechen. Bandas ausweichende Antwort überzeugte mich sehr schnell, dass es sinnlos war, mit ihm darüber zu reden.

Nachdem ich aufgelegt hatte, rief ich das Büro der WRP über eine andere Leitung an und bat darum, Nick und Keerthi sprechen zu können. Als Keerthi ans Telefon kam, erklärte er sofort: "Ich habe Deine politische Kritik gelesen und stimme damit überein." Nick, Keerthi und ich stimmten überein, dass es notwendig sei, die politischen Fragen zu diskutieren, die durch die Krise in der WRP aufgeworfen wurden, und innerhalb des Internationalen Komitees eine gemeinsames Vorgehen auszuarbeiten. Obwohl ich Keerthi seit Beginn der 1970er Jahre kannte, begann die politische Zusammenarbeit mit diesem außergewöhnlichen Menschen erst richtig mit dem Ausbruch des Kampfs im IKVI.

Der politische Kampf, der sich in den folgenden Wochen und Monaten entwickelte, bedeutete einen Wendepunkt in der Geschichte der Vierten Internationale. Die Quelle für die Stärke, die das Internationale Komitee in den letzten beiden Jahrzehnten stürmischer Veränderungen gezeigt hat, liegt in dem hohen Niveau an theoretischer Klarheit und programmatischer Übereinstimmung, die auf der Grundlage einer detaillierten Analyse der Krise und des Auseinanderbrechens der Workers Revolutionary Party gewonnen wurde. Es ist keine Übertreibung zu behaupten, dass es in der Geschichte der trotzkistischen Bewegung keinen anderen Kampf gegeben hat, in dem die politischen und theoretischen Fragen, die der Spaltung zugrunde lagen, so gründlich und so detailliert analysiert worden sind.

Die Rolle, die Keerthi in dieser Zeit gespielt hat, war von absolut entscheidender Bedeutung. Sein ungeheuer großes Wissen über die Geschichte der revolutionären sozialistischen Bewegung war mit einer außergewöhnlichen Fähigkeit zur politischen Analyse verbunden. Beim Studium der politischen Erklärungen der WRP aus der Zeit von 1973 bis 1985 entdeckte Keerthi die entscheidenden Absätze, in denen das Abweichen vom Marxismus sichtbar wurde. Die Bedeutung der Abschnitte, auf die Keerthi sein Augenmerk richtete, war nicht immer unmittelbar erkennbar. Er drückte sie dann mit anderen Worten aus und machte ihre praktischen Konsequenzen sichtbar.

Er ergänzte seine Erkenntnisse durch Verweise auf die Geschichte der marxistischen Bewegung. Im Verlauf der Diskussion wurde deutlich, dass es nicht nur darum ging, eine weitere polemische Spitze anzubringen. Keerthi arbeitete an einer umfassenden Kritik der Theorie und Praxis des politischen Opportunismus, der mit den Ideen von Pablo und Mandel verbunden ist und innerhalb der Vierten Internationale verheerenden Schaden angerichtet hat.

Die entscheidenden Schlussfolgerungen dieser Kritik wurden in einem Editorial der Vierten Internationale, dem theoretischen Organ des IKVI, im März 1987 zusammengefasst:

"Der Revisionismus, der die Vierte Internationale nach dem zweiten Weltkrieg angriff, war also ein Klassenphänomen, das die veränderten politischen Bedürfnisse des Imperialismus ausdrückte. Angesichts der heraufziehenden proletarischen Revolution musste der Imperialismus neuen Schichten der Mittelklasse Aufstiegschancen eröffnen, damit sie die Rolle eines Puffers zwischen seinen eigenen Interessen und denen des Proletariats erfüllten. Der pablistische Revisionismus übersetzte diese grundlegenden Bedürfnisse des Imperialismus und die Klasseninteressen des Kleinbürgertums in die notwendigen theoretischen Formeln, um die Anpassung der trotzkistischen Bewegung an diese Kräfte zu rechtfertigen. Er leistete der blinden Illusion Vorschub, das Kleinbürgertum könne vermittels seiner Kontrolle über den Staatsapparat den Sozialismus einführen, ohne dass zuvor der bürgerliche Staat durch die proletarische Revolution zerschlagen würde, in der die Arbeiterklasse - nicht dieser oder jener Ersatz aus der Mittelklasse - die entscheidende historische Rolle spielt.

Bereits 1951 wurden die weitreichenden politischen Verallgemeinerungen, die Pablo aus den besonderen Umständen nach dem Sturz des Kapitalismus in Osteuropa ableitete, in programmatische Neuerungen umgearbeitet, deren revisionistischer Inhalt weit darüber hinaus ging, dass der Sieg des Sozialismus von einer nuklearen Katastrophe abhängig gemacht wurde (die Theorie der,Kriegsrevolution’). Die Idee, es gebe einen Weg zum Sozialismus, der weder von der revolutionären Initiative einer proletarischen Massenbewegung noch vom Aufbau unabhängiger Parteien unter marxistischer Führung abhänge, wurde zur fixen Idee des Pablismus. Die zentrale Achse seiner Revisionen war also nicht einfach seine Bewertung des Stalinismus und der angeblichen Chancen auf dessen,Selbstreform’. Das war nur eines der vielen abstoßenden Gesichter des pablistischen Revisionismus.

Die wesentliche Revision des Pablismus, die ihn für den Imperialismus nützlich macht, ist sein Angriff auf die Grundbegriffe des wissenschaftlichen Sozialismus. Die wissenschaftlich begründete Überzeugung, dass die Befreiung der Arbeiterklasse die Aufgabe der Arbeiterklasse selbst ist, und dass der Aufbau des Sozialismus mit der Diktatur des Proletariats beginnt - wie Marx schon 1851 sagte - wird vom Pablismus direkt bestritten. Seine Theorie des Sozialismus schreibt die entscheidende historische Rolle dem Kleinbürgertum zu. Und während der Pablismus von Zeit zu Zeit formale Bekenntnisse zur Arbeiterklasse ablegt, geht er nie soweit klarzumachen, dass weder der Sturz des Kapitalismus noch der Aufbau des Sozialismus möglich sind, wenn nicht ein beträchtlicher Teil des Proletariats mit hoch entwickeltem sozialistischem Bewusstsein erfüllt ist, geschaffen in den vielen Jahren des Kampfes, die zum Aufbau einer marxistischen Partei erforderlich sind.

Der ungezügelte Opportunismus, der die Taktik der Pablisten seit jeher auszeichnet, folgt unerbittlich aus ihrer Ablehnung der proletarischen Grundlagen des Sozialismus. Der Marxist versteht, dass man der Arbeiterklasse nur dann ein wissenschaftlichen Verständnis ihrer langfristigen Aufgaben vermitteln kann, wenn man eine prinzipientreue Linie vertritt. Deswegen bevorzugt er zeitweilige Isolation vor kurzfristigen Erfolgen , die auf Kosten der politischen Aufklärung der Arbeiterklasse erkauft werden. Aber den Pablisten ‚beengen’ keine solchen Überlegungen. Seine Taktik ist auf die Unterordnung der Arbeiterklasse unter die jeweiligen nicht-proletarischen Kräfte ausgerichtet, die gerade vorübergehend die Massenbewegung dominieren." (Vierte Internationale, Jg. 14, Nr. 1, Frühjahr 1987, S. 5-6)

Die Arbeit, die nach der Spaltung mit der Workers Revolutionary Party geleistet wurde, war außerordentlich intensiv. Ich hatte das Privileg, Seite an Seite mit Keerthi an vielen Dokumenten zu arbeiten, die während dieser Zeit entstanden. Ich erinnere mich an die vielen stundenlangen Diskussionen, aus denen die Dokumente entstanden. Ich erinnere mich aber nicht nur an die politischen Diskussionen. Keerthis Interessen waren breit gefächert.

Bevor er sich der Politik zuwandte, hatte Keerthi noch als Student bedeutende Fähigkeiten als Dichter gezeigt. Er besaß ein umfangreiches Wissen über Literatur, Musik und Kunst. Trotz seiner politischen Strenge war Keerthi außerordentlich freundlich und menschlich in seinen Beziehungen zu Genossen und Freunden. Seine sozialistischen Überzeugungen speisten sich aus einer tief verwurzelten Anteilnahme am Schicksal der Unterdrückten und der Sorge um das Schicksal der Menschheit.

Zwanzig Jahre nach seinem Tod besitzt Genosse Keerthi immer noch eine starke politische und moralische Präsenz in unserer internationalen Bewegung. In den zwei Jahrzehnten seit seinem Tod wurden die politischen Kräfte, die er unermüdlich bekämpft hat - die bürgerlichen Nationalisten, die Stalinisten, die Maoisten, die antitrotzkistischen Renegaten der LSSP, die WRP und andere revisionistischen Tendenzen - durch die Ereignisse diskreditiert. Die revolutionäre Offensive der Arbeiterklasse wird unweigerlich ein neues und leidenschaftliches Interesse am Marxismus hervorrufen. Gewaltige Möglichkeiten, den politischen Einfluss des Internationalen Komitees auszudehnen, werden sich bald auftun. Aber diese Möglichkeiten müssen als Mittel dienen, historische Ziele, und nicht nur taktische Vorteile, zu verwirklichen. Durch den unerbittlichen Kampf, an der Perspektive der sozialistischen Weltrevolution festzuhalten, ehren wir das Andenken an Genossen Keerthi Balasuriya und setzen seine Arbeit fort.

Siehe auch:
20 Jahre seit dem Tod von Keerthi Balasuriya - Erster Teil
(27. Dezember 2007)
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