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Socialist Equality Party
Die historischen und internationalen Grundlagen der Socialist Equality Party

Die Gründung der Workers Revolutionary Party und die Weltkrise 1973-75

155. Die Umwandlung der SLL in die Workers Revolutionary Party im November 1973 war nicht auf der Grundlage einer Aneignung der strategischen Erfahrungen der internationalen trotzkistischen Bewegung vorbereitet. Es handelte sich vielmehr um eine taktische Antwort auf die Bewegung in der Arbeiterklasse gegen die Tory-Regierung unter Premierminister Edward Heath. Die SLL schloss das Internationale Komitee von den Diskussionen aus, die rund um die Gründung der Workers Revolutionary Party stattfanden. Nach ihrem Gründungskongress, in einer Zeit militanter Arbeitskämpfe, die zum Sturz der Heath-Regierung und der Regierungsübernahme durch die Labour Party im März 1974 führten, wuchs die WRP rasch an. Dies verdeckte für kurze Zeit die wachsenden politischen Probleme innerhalb der britischen Sektion.

156. Der Sturz der Heath-Regierung war eine Episode in der wirtschaftlichen und politischen Krise, die den Weltkapitalismus in den Jahren 1973 bis 1975 erschütterten. Das Ende der Dollar-Gold-Konvertibilität verursachte eine inflationäre Welle, die den Vertrauensverlust in die amerikanische Währung noch verstärkte. Im Oktober 1973 brach im Nahen Osten Krieg aus, was unmittelbar zu einer Vervierfachung des Ölpreises durch die OPEC führte. Dies löste wiederum die schlimmste Rezession seit der Großen Depression der 1930er Jahre aus. Im April 1974 stürzte die faschistische Diktatur in Portugal unter Salazar, der beinahe ein halbes Jahrhundert an der Macht gewesen war, unter dem Druck antikolonialer Aufstände in Afrika (Angola und Mosambik) und einer wachsenden Krise im Innern. In Lissabon fand am Maifeiertag zum ersten Mal eine legale Demonstration statt, und mehrere Millionen Menschen beteiligten sich daran. Die Militärjunta in Griechenland, die 1967 die Macht ergriffen hatte, stürzte im Juli 1974 nach einer katastrophalen Intervention auf Zypern. Im August 1974 musste US-Präsident Richard Nixon zurücktreten, nachdem das amerikanische Parlament wegen des Watergate-Skandals und rechtswidriger Militäraktionen der Regierung in Kambodscha ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet hatte. Schließlich zogen im April 1975 die vietnamesischen Befreiungstruppen in Saigon ein, stellten die Einheit des Landes her und brachten die neokolonialistischen Operationen der Vereinigten Staaten in Indochina zu einem für die Weltmacht demütigenden Ende.