Die Kampagne der World Socialist Web Site für die Freilassung des 25-jährigen Bogdan Syrotjuk, den das Selenskyj-Regime inhaftiert hat, weil er sich dem Nato-Krieg gegen Russland widersetzt hat, erhält auch in Australien Unterstützung. Auf der ganzen Welt schließen sich Arbeiter, Jugendliche, Künstler, Intellektuelle und viele andere, denen demokratische Rechte wichtig sind, der Kampagne an.
Syrotjuk ist ein sozialistischer Gegner sowohl des Selenskyj- als auch des Putin-Regimes. Er wurde am 25. April vom ukrainischen Sicherheitsdienst (SBU) verhaftet, und ihm wird zu Unrecht Hochverrat vorgeworfen. Er ist ein führendes Mitglied der trotzkistischen Jungen Garde der Bolschewiki-Leninisten (YGBL), die dafür kämpft, russische und ukrainische Arbeiter auf der Grundlage eines sozialistischen und internationalistischen Antikriegsprogramms zu vereinen.
Die im Folgenden veröffentlichten Statements stammen von den Dokumentarfotografen Jack Picone und John Hulme, die beide derzeit in Thailand arbeiten, sowie von Shantan Kumarasamy aus Sri Lanka, der in den Niederlanden lebt.
Jack Picone hat schon reihenweise renommierte internationale Auszeichnungen für Fotografie erhalten. Dreimal hat er den Picture of the Year International Award gewonnen, außerdem den UNESCO Humanity Photo Award, den World Press Photo Award sowie den Preis für gesellschaftliche Dokumentarfotografie, den die Zeitschrift Mother Jones in Partnerschaft mit dem International Fund for Documentary Photography (IFDP) vergibt. Picones Fotografien schaffen es bei den jährlichen australischen Walkley Awards und den Amnesty International Media Awards regelmäßig ins Finale.
Picone hat über Kriege und große Gesellschaftsprobleme in Australien, Europa, dem Nahen Osten, Asien und Afrika berichtet, beispielsweise über den Völkermord in Ruanda 1994. Er ist Mitbegründer des australischen Fotofestivals REPORTAGE, Gründer der Reportage-Workshops für Dokumentarfotografie in Asien und Mitglied des Kriegsfotografenkollektivs SOUTH.
Picones Arbeiten sind schon im Guggenheim Museum New York, im Musée de l'Homme in Paris und im Museum aan de Stroom in Amsterdam ausgestellt worden. Sie sind Teil der Sammlungen des Australian War Memorial, der State Library of NSW und der National Portrait Gallery in Canberra. Picone war von 2012 bis 2014 Gastprofessor an der Lingnan Universität von Hongkong und ist seit 2017 Dozent für Medienwissenschaften an der Mahidol Universität in Bangkok, Thailand.
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Mit alarmierender Schnelligkeit nähern wir uns dem Zeitpunkt, an dem seit der Verhaftung dieses Sozialisten schon zwei Monate vergangen sind. Er ist verhaftet woden, weil er den Krieg zwischen der Ukraine und Russland ablehnt, den das Selenskyj-Regime, die Nato und die USA angezettelt haben.
Bogdan wurde am 25. April in einer Nacht-und-Nebel-Aktion im Stil des sowjetischen Kalten-Kriegs-Stalinismus in seiner Heimatstadt verhaftet, und seither hält ihn der ukrainische Sicherheitsdienst (SBU) in der Südukraine gefangen. Der 25-jährige Bogdan, der gesundheitliche Probleme hat, wird in dem berüchtigten Gefängnis von Mykolajiw festgehalten.
Welches Verbrechen soll er begangen haben? In Wirklichkeit hat er kein Verbrechen begangen. Bogdan wurde zu Unrecht verhaftet: Fälschlicherweise wird er beschuldigt, Russlands schmutzigen Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen. Diese Anschuldigungen sind eine völlig irre und fantastische Fiktion und Verzerrung der Realität. Bogdan ist Humanist, Sozialist und Kriegsgegner; er ist ein entschiedener Gegner des kapitalistischen Putin-Regimes und seiner brutalen Invasion in der Ukraine. Bogdan lehnt Krieg und Kriegspolitik nicht nur in der Ukraine, sondern auf der ganzen Welt leidenschaftlich ab.
Als der SBU in Perwomajsk Bogdan Syrotjuk Handschellen anlegte, raubte er ihm damit nicht allein die körperliche Freiheit, sondern sprach ihm auch sein Recht ab, Sozialist und Kriegsgegner zu sein. Dabei behauptet die Ukraine, die doch seit der russischen Invasion unter Kriegsrecht steht, immer noch, eine Demokratie zu sein. Aber eine wahre Demokratie sieht anders aus. Sie führt keine groben Menschenrechtsverletzungen durch, noch unterdrückt sie die Meinungsfreiheit. In ähnlicher Weise hat die Ukraine jetzt eine der glaubwürdigsten und objektivsten Medien der Welt, die World Socialist Web Site, verboten.
Die Menschenrechte, einschließlich der Redefreiheit, sind ein Gradmesser für eine funktionierende und gesunde Demokratie. Es mag zwar schwierig sein, alle „Menschenrechte“ aufzulisten und genau zu definieren, doch Bogdan Syrotjuks Inhaftierung in einem finsteren, lebensbedrohlichen ukrainischen Gefängnis zeigt offen, was einem Menschen ohne die Menschenrechte zustoßen kann.
Wenn ein Individuum wegen seiner konstruktiven soziopolitischen Überzeugung und seines Friedensaktivismus unterdrückt wird, bestätigt das auf Mikroebene – wie das WSWS-Verbot auf Makroebene – ganz klar, dass die Demokratie in der Ukraine korrumpiert ist. Sie ist ethisch kompromittiert und hat ihren moralischen Kompass verloren.
Dies ist ein Kampf um Gerechtigkeit für Bogdan – seine Freiheit, sein Leben – und es ist ein Kampf für Gerechtigkeit, für die Freiheit und das Leben aller Menschen. Dieser Kampf bringt die Erkenntnis, dass Kapitalismus und Demokratie grundlegend kompromittiert und korrumpiert sind, wenn Demokratie nicht mehr als Demokratie erkennbar ist. Das System hat versagt. Das System ist gescheitert. Es ist ein schändliches System. Demokratie und Kapitalismus sind bankrott.
Humanisten wie Bogdan Syrotjuk und Medien wie die WSWS haben ein Recht darauf, innerhalb wie außerhalb der Ukraine gleichberechtigt zu existieren; alles andere ist keine Freiheit, keine Demokratie. Es ist Heuchelei. Es ist Faschismus.
~ Jack Picone
John Hulme, ein in Großbritannien geborener und in Nordthailand lebender Fotograf, dokumentiert seit Jahrzehnten soziale Probleme in Europa, Thailand, Burma, Indien, Bangladesch und Japan. Er hat sich besonders auf die Notlage sogenannter „illegaler Migranten“ und anderer, brutal ausgebeuteter Arbeiter konzentriert.
Hulmes Fotografien sind schon auf den Seiten des Independent on Sunday, der Financial Times und des Sydney Morning Heralds erschienen und wurden in Großbritannien, den USA und Thailand ausgestellt. Zu seinen bekanntesten Foto-Essays und Ausstellungen gehören „Burma's Forgotten War“ (Myanmars vergessener Krieg) und „In Search of a Job – any Job“ (Auf der Suche nach einem Job – irgendeinem Job) über Wanderarbeiter aus Myanmar in Thailand.
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Ich möchte mich all jenen anschließen, die die sofortige Freilassung des Genossen Bogdan Syrotjuk aus dem ukrainischen Hochsicherheitsgefängnis fordern, in dem er seit dem 25. April wegen erfundener Anschuldigungen festgehalten wird.
Bogdans Aufruf zur Einheit der ukrainischen und russischen Arbeiter gegen den Krieg hat in der Ukraine Resonanz gefunden, deshalb ist er verhaftet worden, und deshalb hat die ukrainische Regierung jetzt die World Socialist Web Site verboten.
Inzwischen wächst der Widerstand gegen diesen Stellvertreterkrieg, der schon Hunderttausende von jungen Männern das Leben gekostet und unzählige weitere verstümmelt hat. Das reaktionäre und krisengeschüttelte ukrainische Selenskyj-Regime fürchtet diese anwachsende Antikriegsstimmung und reagiert auf die einzige Art und Weise, die es kennt: mit brutaler staatlicher Unterdrückung und der Abschaffung der letzten noch verbliebenen demokratischen Grundrechten.
Während die USA, die Nato und ihre internationalen Verbündeten Selenskyj und seine Regierung als Verfechter der Demokratie präsentieren, lebt das ukrainische Volk de facto in einer Diktatur.
Grundlegende Menschenrechte wurden abgebaut, Demonstrationen verboten und linke Dissidenten verhaftet und inhaftiert. Zehntausende von Männern im wehrfähigen Alter sind nicht bereit, in diesem Stellvertreterkrieg zu sterben, und sind aus dem Land geflohen.
All dies geschieht in einer Welt, in der sich die Regierungen faschistischen Herrschaftsformen zuwenden und Studierendenproteste und Camps gegen den Völkermord im Gazastreifen und andere Formen des Widerstands gegen den Krieg staatlich unterdrücken.
Seit dem ersten Golfkrieg 1990–1991 führen die Vereinigten Staaten ununterbrochen Krieg. Gestützt auf ein marxistisches Verständnis der Widersprüche des US- und des Weltimperialismus analysiert David North die Militärinterventionen und geopolitischen Krisen der letzten 30 Jahre.
Ich rufe Arbeiterinnen und Arbeiter, Studierende und alle jungen Menschen auf, die internationale Kampagne für die Freilassung von Bogdan Syrotjuk zu unterstützen.
Das Schreckgespenst einer vereinten globalen Arbeiterklasse, die für seine Freilassung kämpft und seine sozialistische und internationalistische Antikriegspolitik bekannt macht, lässt die herrschenden Eliten nicht mehr schlafen– und das zu Recht. Es ist ein untrennbarer Teil des Kampfes gegen imperialistische Kriege und das kapitalistische Profitsystem.
~ John Hulme
Von Shantan Kumarasamy, einem in Sri Lanka geborenen und in den Niederlanden lebenden Dokumentarfotografen, stammt das folgende Statement.
Zu seinen Arbeiten gehören fotografische Essays über tamilische Plantagenarbeiter und ihre Familien in Sri Lanka sowie Bilder, die die Auswirkungen des 30-jährigen Bürgerkrieges der srilankischen Regierung gegen die Tamilen in den nördlichen Provinzen dokumentieren.
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Bogdan Syrotjuk wurde am 25. April vom ukrainischen Geheimdienst verhaftet. Weniger als sechs Wochen später, am 3. Juni, hat das faschistische Selenskyj-Regime auch die World Socialist Web Site landesweit verboten. Diese drakonischen Maßnahmen entlarven den wahren Charakter des von den USA und der Nato geführten Krieges in der Ukraine. Sie schaffen einen gefährlichen Präzedenzfall, indem sie Kriegsgegner als „russische Agenten“ präsentieren. Diesen eklatanten Angriff auf die demokratischen Grundrechte und die Unterdrückung der freien Meinungsäußerung kann niemand akzeptieren.
Bogdan hat sich dem Krieg der USA und der Nato auf der Grundlage internationalistischer sozialistischer Prinzipien standhaft widersetzt. Er arbeitete mutig unter extrem harten Bedingungen in der Ukraine, um die russischen und ukrainischen Arbeiter gegen die korrupten Regime in Moskau und Kiew und seine Komplizen, die Nato-Verbündeten, zu vereinen.
Ich fordere die sofortige und bedingungslose Freilassung von Bogdan Syrotjuk und die Zurückweisung aller falschen und erfundenen Anklagen gegen ihn!
Hebt das Verbot der WSWS wieder auf!
~ Shantan Kumarasamy
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Die World Socialist Web Site appelliert an all ihre Leser und Unterstützer, sich an der Kampagne für die Freilassung von Bogdan Syrotjuk zu beteiligen und unsern Kampf für ein Ende des Krieg in der Ukraine, gegen den Völkermord in Gaza und für eine sozialistische Weltrevolution zu unterstützen. Unterschreibt die Petition noch heute und beteiligt euch an der Kampagne, um Bogdans Freilassung zu erreichen!