„Ich war begeistert und hatte hinterher neue Hoffnung“

Arbeiter in Großbritannien, den USA und Kanada reagieren begeistert auf WSWS-Webinar zur Pandemie

Am Sonntag, den 24. Oktober, richteten die World Socialist Web Site und die Internationale Arbeiterallianz der Aktionskomitees (International Workers Alliance of Rank-and-File Committees, IWA-RFC) gemeinsam ein Online-Panel aus. Es trug den Titel „How to end the pandemic“ (Wie die Pandemie beendet werden kann). An dem Panel nahmen Arbeiter und angesehene Wissenschaftler teil, die sich für Maßnahmen gegen die Ausbreitung von Covid-19 eingesetzt haben, und dafür kämpfen, Leben zu retten. Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse und wurde inzwischen mehr als 10.000 Mal aufgerufen, mit Teilnehmern aus dutzenden Ländern auf allen bewohnten Kontinenten.

Das Hauptziel der Veranstaltung bestand darin, einen umfassenden wissenschaftlichen Überblick über die Pandemie zu geben – unter anderem zur Ausbreitung von Covid-19, der Auswirkungen auf den Menschen und zu den Maßnahmen, die ergriffen werden müssen, um die Infektionsketten zu unterbrechen und neue Fälle weltweit zu verhindern. Die WSWS sprach mit Arbeitern, die an der Veranstaltung teilnahmen oder sie online verfolgten, und alle gaben an, dass die Veranstaltung sie sehr beeindruckt hat.

Lisa Diaz aus Großbritannien, die Mutter zweier Kinder ist und gegen die unsicheren Schulöffnungen im Vereinigten Königreich und anderen Ländern Ende September eine Reihe von weltweiten Schulstreiks initiiert hatte, nahm an dem Webinar teil. Nachdem sie über die schrecklichen Bedingungen in britischen Schulen gesprochen hatte, in denen täglich etwa 20.000 Kinder mit Covid-19 infiziert werden, fragte sie Dr. Deepti Gurdasani nach den langfristigen Auswirkungen dieser Politik. Dr. Gurdasani hielt einen ausführlichen Vortrag über die wissenschaftlichen Grundlagen von Long Covid und die Auswirkungen des Virus auf Kinder und verurteilte die Politik der ungesicherten Schulöffnungen im Vereinigten Königreich als „kriminell“.

In einer Videobotschaft über das Treffen, die über 17.000 Mal aufgerufen wurde, sagte Diaz: „Alles, was [Dr. Gurdasani] gesagt hat, hat den Mythos entlarvt, dass [Covid-19] eine harmlose, leichte Krankheit sei, die sich Kinder problemlos einfangen könnten. Es ist eindeutig nicht einfach eine ‚Grippe‘. Die langfristigen Folgen sind erschreckend, und ... das ist nur die Spitze des Eisbergs. Wir wissen, dass es die graue Substanz des Hirns reduziert, wir wissen, dass es zu Organschäden führt, und das alles in sehr milden Fällen.“

Diaz fügte hinzu: „Der wissenschaftliche Kampf ist untrennbar mit dem politischen Kampf verbunden. Weil wir ignoriert werden, müssen wir die Dinge selbst in die Hand nehmen, und deshalb ist #SchoolStrike2021 entstanden. Ich denke also, wir müssen den Kampf fortsetzen und sagen: ‚Nein, das ist völlig inakzeptabel‘. Wir können nicht zulassen, dass das unseren Kindern passiert, und wir müssen einfach weiterkämpfen.“

Der Londoner Busfahrer David O'Sullivan, der Mitglied des Londoner Busfahrer-Aktionskomitees ist und schikaniert wurde, weil er die mangelnden Covid-Schutzmaßnahmen an seinem Arbeitsplatz anprangerte, nahm ebenfalls an der Veranstaltung teil. Er sprach über seine Erfahrungen während der Pandemie und stellte dem Aerosolphysiker Dr. Jose-Luis Jimenez eine Frage zur Übertragung von Covid-19 über die Luft und zu den Auswirkungen auf Busfahrer.

O'Sullivan kommentierte nach der Veranstaltung am Montag: „Die Veranstaltung war wirklich ein einzigartiges globales Ereignis. Wissenschaftler halten in der Regel Vorträge, Symposien und Konferenzen, aber keiner von ihnen musste einem weltweiten Arbeiterpublikum die Bedeutung einer wissenschaftlichen Perspektive erklären. Dies war der zentrale Aspekt des Online-Panels – zu erklären, dass der Krieg gegen die Wissenschaft ein Krieg gegen die Arbeiterklasse ist und dass beide miteinander verbunden sind. Die Veranstaltung hat deutlich gemacht, dass die Pandemie nur beendet werden kann, wenn sie in jedem Land durch den Kampf der breiten Masse der Bevölkerung beseitigt wird. Darin liegt die Bedeutung der Ausrichtung dieser Veranstaltung durch die Internationale Arbeiterallianz der Aktionskomitees.'

Jude Jackson, ein pensionierter Beamter aus England, verfolgte die Veranstaltung und sagte der WSWS anschließend: „‚How to end the pandemic‘ war eine hervorragende Konferenz mit einigen der führenden Stimmen der Epidemiologie und ernsthaften Aktivisten im Kampf gegen die menschlichen Kosten der tödlichen Covid-19-Pandemie. Die Eröffnung mit Videos, die von Arbeitern, Eltern und Großeltern auf Twitter gepostet wurden, war äußerst eindrucksvoll und gab den Ton und den Schwerpunkt des Webinars vor. Die einzelnen Präsentationen der Wissenschaftler waren sowohl klar als auch mitunter leidenschaftlich, und die Beiträge als Ganzes werden eine wichtige Ressource für diejenigen sein, die sich nun daranmachen, den Verlauf der Pandemie und der Geschichte zu ändern.“

Jason, ein Busfahrer aus dem Vereinigten Königreich, sagte: „Es war einfach, den wissenschaftlichen Ausführungen über die Übertragung von Covid-19 zu folgen, ebenso wie der Modellierung, wie sich das Virus ausbreitet. David O'Sullivans Auftritt war brillant, ebenso wie der von der amerikanischen Lehrerin Donna. Die Videobotschaften von Arbeitern haben wirklich gezeigt, dass eine globale Reaktion zur Ausrottung von Covid-19 erforderlich ist und nicht nur einige wenige Länder ihr Möglichstes tun, um das Virus auszurotten. Schande über die Länder, die sich am sozialen Mord beteiligen. Ich stimme der Schlussfolgerung von David North zu 100 Prozent zu. Warum ist diese Art von Programm nicht im Mainstream angekommen, wo es doch Menschen wie dir und mir helfen kann, sich zu wehren?“

Jane, eine Anwältin für Sozialfürsorge im Vereinigten Königreich, erklärte: „Es muss ein weltweiter Ansatz sein, genau wie beim Klimawandel. Was Dr. Gurdasani über Kinder und Long Covid sagte, war sehr beunruhigend, sie sind die nächste Generation. In Alberta in Kanada ist es gelungen, das Virus durch Pandemiemaßnahmen nahezu auszurotten. Anfang dieses Jahres habe ich in St. Helena gearbeitet, einem britischen Überseegebiet im Südatlantik. Jeder, der dorthin kam, musste für 14 Tage in Quarantäne. Früher gab es dort Touristen aus Südafrika und Kreuzfahrtschiffe, aber all das wurde eingestellt, und jetzt gibt es dort überhaupt kein Covid.“

Arbeiter in den Vereinigten Staaten teilten der WSWS ebenfalls ihre Gedanken zum Webinar mit. Michael, Vater von zwei Kindern in San Luis Obispo (Kalifornien), schrieb während der Veranstaltung: „Ich mache gerade Screenshots. Ausgezeichnet bis jetzt. So gut gemacht! Ich habe wirklich jeden Teil genossen. Der letzte Redner hat es wirklich auf den Punkt gebracht. Ich habe ein paar Stellen verpasst, also werde ich sie mir später noch einmal anhören. Aber ich war... überwältigt. Es ist so erfüllend, Experten zu hören, die unabhängig von mir zu meinen Schlussfolgerungen gekommen sind.“

Steve, ein Lehrer in der San Francisco Bay Area (Kalifornien), kommentierte: „Ich habe mir die Veranstaltung fast vollständig angesehen und war hinterher begeistert und hatte neue Hoffnung. Ich war der Meinung, dass die Kanadier sehr brauchbare Strategien und Erfahrungen hatten, die wir in den USA nutzen und modellieren können. Und vielleicht sogar im Vereinigten Königreich und möglicherweise in Neuseeland und Australien. Ich will damit nur sagen, dass es eine Massenbewegung gibt; Dr. Vipond in Alberta hat einige andere wirklich interessante Erfahrungen gemacht. Ich würde nicht sagen, dass es einfach wäre, Covid-19 abzuschaffen, aber wir könnten die Arbeit, die sie geleistet haben, als Modell heranziehen, das wir in den USA und möglicherweise in Mexiko und anderen Ländern ausbauen.“

Liz, eine Erzieherin auf Hawaii, sagte gegenüber der WSWS: „Es ist ein frischer Wind. Zunächst einmal finde ich es toll, dass ein Elternteil und ein Schulbusfahrer teilgenommen haben. Außerdem waren die Experten in ihren Bereichen sehr unterschiedlich, und zusammengenommen hatte ich das Gefühl, ein umfassendes Verständnis des Problems zu haben und zu wissen, wo wir ansetzen müssen, um es wirklich effektiv zu bekämpfen. Außerdem wurde mir klar, dass das Abwischen von Oberflächen eine Verschwendung von Zeit und Ressourcen ist, da das Virus über die Luft übertragen wird! Wie viele verschiedene Sprays und kiloweise Papierhandtücher für nichts?! Ich bin voll und ganz für die Strategie der Eliminierung!'

Zwei der Diskussionsteilnehmer kamen aus Kanada, Dr. Malgorzata Gasperowicz und Dr. Joe Vipond, und auch viele Zuschauer kamen aus Kanada. Ein Schulhausmeister aus Ontario, der an der Veranstaltung teilnahm, sagte der WSWS: „Eine meiner Aufgaben als Hausmeister ist es, Tische und alle berührbaren Oberflächen zu desinfizieren. Dr. Jimenez hat bewiesen, dass dies größtenteils eine Zeitverschwendung ist. Das hatte ich schon vermutet, bevor ich das heutige Webinar gesehen habe.“

Ein Lehrer aus Toronto schickte Kommentare während der Präsentation von Dr. Howard Ehrman, der über die Gefahren sprach, die vor der Beseitigung von Covid-19 von der Öffnung der Schulen ausgehen. Der Lehrer kommentierte: „Interessante Punkte in dieser Präsentation. Der Mangel an Tests macht sich auch hier in Ontario bemerkbar. Unser Kampf um Schnelltests in Schulen (und nicht nur in Unternehmen oder Privatschulen, die als Unternehmen gelten) war erst kürzlich erfolgreich. Asymptomatisches Testen durchzusetzen ist sehr schwierig und mit Kosten verbunden (30 bis 40 Dollar in Großapotheken). Die reduzierte Belegung wird morgen [d.h. zum vergangenen Montag] rückgängig gemacht. Die Anforderung eines Impfnachweises wird im Januar aufgehoben (vor der Überprüfung der Impfstoffverfügbarkeit für Kinder), und die im März wird die Maskenpflicht aufgehoben. Die Gewerkschaften haben zu den jüngsten Ankündigungen des Premierministers bisher geschwiegen, aber wir haben gesehen, wie sich die Aufhebung der Einschränkungen in Alberta ausgewirkt hat.“

Die WSWS bittet alle Leserinnen und Leser, die an dem Webinar am 24. Oktober teilgenommen oder es im Nachhinein angesehen haben, uns ihre Kommentare zu der Veranstaltung zu schicken, damit wir sie im Laufe der Woche veröffentlichen können. Wir rufen alle auf, sich noch heute am Kampf gegen die Pandemie zu beteiligen!

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