Solidarität mit den streikenden Volvo-Arbeitern in Virginia, USA!

Wir, das Aktionskomitee der WISAG-Bodenbeschäftigten vom Frankfurter Flughafen, solidarisieren uns mit euch Arbeitern des Lastwagenwerks von Volvo Trucks in Dublin (Virginia, USA). Ihr habt zum zweiten Mal mit überwältigender Mehrheit einen Tarifvertrag abgelehnt und den Streik wieder aufgenommen den ihr seit dem 17.April gegen Lohnraub und mörderische Arbeitszeiten führt. Die Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) wollte euch einen Vertrag aufzwingen, der die schlimmen Bedingungen auf sechs Jahre hinaus festgeschrieben hätte. Aber das unabhängige Aktionskomitee der Volvo-Arbeiter hat die konkreten Fakten bekannt gemacht und euch in die Lage versetzt, euer eigenes Urteil zu fällen und mutig mit „Nein“ zu stimmen.

Wir WISAG-Bodenarbeiter kämpfen ebenfalls gegen diese doppelte Unterdrückung – einerseits kapitalistischer Unternehmer, die die Pandemie nutzten, um sich auf unsre Kosten noch hemmungsloser zu bereichern, und andererseits der Gewerkschaftsfunktionäre, die sich als Co-Manager der Unternehmen verstehen. Wir kämpfen bei WISAG gegen die illegitimen Entlassungen von 260 Arbeitern, die Jahrzehnte lang am Flughafen gearbeitet hatten, ehe sie rausgeschmissen und durch über-ausgebeutete Billiglohnkräfte ersetzt wurden. Auch wir haben uns gegen die Gewerkschaft aufgelehnt. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi am Flughafen rührte zu unserer Verteidigung keinen Finger, obwohl wir jahrzehntelang Mitgliedsbeiträge bezahlt hatten. Wir sind ausgetreten und haben vor der Verdi-Zentrale in Frankfurt einen schwarzen Trauerkranz niedergelegt.

Unserm Komitee schließen sich seither mehr und mehr Arbeiter auch von anderen Unternehmen am Flughafen an, die nicht bereit sind, ihre Arbeitsplätze, ihr Einkommen und die Zukunft ihrer Familien kampflos aufzugeben, und die mit Verdi dieselben Erfahrungen machen wie wir. Seit Jahrzehnten erleben wir, wie die Bedingungen am Flughafen durch Deregulierung und Privatisierung verschlechtert werden und wie sich eine schmale Schicht auf unsre Kosten bereichert.

Wir haben über die World Socialist Web Site von eurem Kampf erfahren, während die bürgerlichen Medien ihn systematisch verschweigen. Genauso haben sie auch unsere Demonstrationen und unsern achttägigen Hungerstreik im Februar/März verschwiegen. In den WSWS-Reportagen sprechen sich eure Kollegen stark für die internationale Solidarität aus, und darin stimmen wir euch vollkommen zu! An den Anfang unsres Arbeitskampfs hatten wir das Motto gestellt: „Heute wir – morgen ihr“, und damit meinen wir nicht nur, dass immer mehr Arbeiter von den Angriffen auf Arbeitsplätzen und Löhnen betroffen sind, sondern auch, dass sich unserm Kampf immer mehr Arbeiter anschließen werden.

In diesem Sinn wünschen wir euch die notwendige Kraft und die Solidarität immer breiterer Schichten der Arbeiterklasse, damit ihr euren Kampf zum Erfolg führen könnt!

Mit solidarischen Grüßen
HB für das WISAG-Aktionskomitee

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