70 Jahre nach Beginn des Spanischen Bürgerkriegs fand in der vergangenen Woche eine dreitägige Konferenz zum Thema in Madrid statt. Der Kongress zog viele Wissenschaftler und Besucher an und war ein akademisches und intellektuelles Ereignis von enormer Bedeutung.
Etwa 200 Fachleute präsentierten in fast 40 Workshops ihre Forschungsergebnisse und Studien zum Spanischen Bürgerkrieg. Jeden Abend fanden zudem Veranstaltungen im Auditorium des Círculo de Bellas Artes in der spanischen Hauptstadt statt, bei denen Historiker aus Spanien und anderen Ländern vor einem großen Publikum sprachen.
Das öffentliche Interesse an dem Kongress spiegelt die angespannte politische Situation in Spanien wider. Was die Verbrechen des Militärs und der Faschisten im Bürgerkrieg vor 70 Jahren und in der darauf folgenden faschistischen Diktatur unter Francisco Franco betrifft, sind viele Fragen immer noch ungeklärt. Um diese ist eine Auseinandersetzung entbrannt, die mit Erbitterung geführt wird.
Direkt vor Beginn des Kongresses gaben die katholischen Bischöfe Spaniens einen provokativen Hirtenbrief heraus, in dem sie die Regierung der Sozialistischen Partei verurteilten.
"Unsere jüngere Geschichte", schrieben die Bischöfe, "ist umstrittener und unruhiger, als wünschenswert wäre. Eine Gesellschaft, die den Weg zur Versöhnung gefunden zu haben schien, fällt zurück in Spaltung und Streit. Ein von selektiver Wahrnehmung geleitetes historisches Gedächtnis reißt die alten Wunden des Bürgerkriegs und Gefühle wieder auf, die überwunden zu sein schienen."
Die Stellungnahme beschreibt die brutale Franco-Diktatur lediglich als das "vorherige politische Regime, das vierzig Jahre dauerte". Weder in diesem Dokument noch an anderer Stelle hat die Katholische Kirche Spaniens jemals eingestanden, Francos Putsch unterstützt und die militärische Unterdrückung der Arbeiterklasse als heiligen Kreuzzug gebilligt zu haben.
Die jetzige Einmischung von Seiten des Klerus hat ihren Grund. Die Kirche reagiert damit auf Forderungen aus der Bevölkerung, die Verbrechen der Diktatur zu untersuchen und offen zu legen. Hunderttausende waren Francos Armee nach deren Sieg im Bürgerkrieg zum Opfer gefallen. Erst in den letzten Wochen wurden fast tausend Leichen von Francos Opfern exhumiert, die hingerichtet und in Massengräbern verscharrt worden waren.
Der spanische Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero von der Sozialistischen Partei (PSOE) will ein Versöhnungsgesetz mit dem Namen "Historisches Erinnerungsgesetz" in Kraft setzen, das den Zorn der Rechten provoziert und gleichzeitig nicht die Erwartungen der Überlebenden erfüllt, die als Opfer der Diktatur nach Gerechtigkeit verlangen.
Die Beiträge auf dem Kongress befassten sich mit einer Vielzahl von Themen: mit der Vorgeschichte des Kriegs, dem ausländischem Eingreifen, der militärischen, sozialen und ökonomischen Lage, der Rolle der Kirche, mit Unterdrückung und Exil sowie mit der Wirkung und Verarbeitung des Kriegs in Literatur, Kunst und Kino.
Unbestreitbar hatte sich der Kongress eine große Aufgabe gestellt. Es gelang ihm jedoch insgesamt nicht, die grundlegenden politischen und historischen Fragen richtig anzufassen, die der spanische Bürgerkrieg aufwirft. Ebenso scheiterte er daran, die Bedeutung des Bürgerkriegs für die weltweite Entwicklung im blutigen Zwanzigsten Jahrhunderts zu erfassen.
Einige zweifellos wertvolle Beiträge beschäftigten sich mit den Auswirkungen des Bürgerkriegs auf verschiedene Regionen und soziale Schichten. Andere reflektierten jedoch die postmodernistische Tendenz in akademischen Kreisen auf der ganzen Welt, historische Ereignisse vom ethnischen, geschlechterspezifischen und psychologischen Standpunkt ausgehend zu erklären. Beinahe gänzlich fehlte der Versuch, umfassendere politische Fragen anzusprechen, wie den revolutionären Charakter des Klassenkampfs im Spanien der 1930er Jahre, die politischen und sozialen Auseinandersetzungen innerhalb des republikanischen Lagers und die Politik der Sowjetunion gegenüber dem Spanischen Bürgerkrieg.
Der intellektuelle Grundton des Kongresses wurde von Jorge Semprun vorgegeben, dem Hauptredner auf der Eröffnungsveranstaltung. Semprun war früher ein führendes Mitglied der stalinistischen Kommunistischen Partei Spaniens, aus der er 1964 ausgeschlossen wurde. Später war er Kulturminister in Spanien. Bekannt ist er zudem durch seine autobiografisch geprägten Werke über den antifaschistischen Widerstand in Frankreich und Spanien und das Konzentrationslager Buchenwald, in dem er eingesperrt war. Für die Drehbücher zu den Filmen Der Krieg ist vorbei und Z erhielt er hohe Auszeichnungen.
Sempruns Anmerkungen richteten sich vor allem gegen die Auffassung, dass Francos Putsch eine Reaktion wichtiger Teile der herrschenden Klassen in Spanien auf die drohende soziale Revolution der spanischen Arbeiterklasse war.
"Der Gedanke, dass der faschistische Aufstand eine bolschewistischen Revolution verhindern sollte, ist wirklich das Absurdeste, das jemals in spanischer Sprache geschrieben wurde", erklärte er.
Semprun richtete seine Worte zunächst gegen den von ihm so genannten "pseudo-historischen Revisionismus", wobei er sich auf rechte Verharmloser des Francoismus wie Pio Moa und Cesar Vidal bezog. Semprun betonte gleichzeitig, dass der Krieg gegen Franco ein "gerechter Krieg" zur Verteidigung "einer legitimen parlamentarischen Regierung" und "sozialer Gerechtigkeit" war.
Angriff auf Trotzki und Verteidigung des Stalinismus in Spanien
Aber dann erklärte er, "die These Trotzkis, dass man den Bürgerkrieg gewonnen hätte, wenn die Revolution nicht verraten worden wäre", sei falsch. Weiter behauptete er, die Politik Stalins und der Kommunistischen Partei Spaniens sei richtig gewesen, auch wenn die Methoden zu ihrer Durchsetzung - von der Unterdrückung radikalisierter Teile der Arbeiterklasse bis hin zum Mord an linken Gegnern - "schändlich" waren.
Er sprach zwar von einer "Obsession" Stalins in Bezug auf Trotzki und erwähnte, dass Ersterer den stalinistischen Agenten Ramon Mercader nach Mexiko geschickt hatte, um den revolutionären Führer 1940 ermorden zu lassen. Aber Semprun betonte: "Stalin hatte 1936 Recht; der Krieg in Spanien war keine sozialistische Revolution, sondern eine Verteidigung der Demokratie."
Semprun griff damit ausdrücklich den Trotzkismus an und verteidigte die Politik der stalinistischen Konterrevolution - wenn auch nicht alle ihre Methoden. Als Einleitung eines Kongresses über den Spanischen Bürgerkrieg, der unter anderem vom spanischen Kulturministerium veranstaltet wurde, war diese Stellungnahme politischer und nicht geschichtswissenschaftlicher Natur.
Der Behauptung, es habe in der Zeit vor dem Bürgerkrieg in Spanien keine revolutionäre Situation gegeben, folgte eine weitere Schlussfolgerung Sempruns: Nicht nur der Bürgerkrieg, sondern auch der Sieg von Francos faschistischem Militärputsch sei unvermeidlich gewesen.
Ähnliche Aussagen kamen von einer Reihe weiterer führender Historiker auf der Konferenz, die zumeist die Möglichkeit einer sozialistischen Revolution in Spanien in den 1930er Jahren grundsätzlich ausschlossen. Sie warfen den Regierungen Großbritanniens und Frankreichs zu Recht vor, die Republik nicht gegen den faschistischen Putsch verteidigt zu haben. Die Politik der sowjetischen Regierung dagegen beurteilten sie im Wesentlichen unkritisch. Die Beziehung der republikanischen Regierung zur stalinistischen Bürokratie in der Sowjetunion wurde ausschließlich unter dem Gesichtspunkt von Waffenlieferungen der Sowjets beurteilt. Unberücksichtigt blieb dagegen die konterrevolutionäre Rolle, die der Stalinismus in Spanien spielte, sowie die katastrophalen Folgen dieser Politik.
Die unkritische Haltung gegenüber der Politik der republikanischen Regierung in Spanien und der stalinistischen Bürokratie wurde ergänzt durch ein völlig ungerechtfertigtes Schweigen über die Rolle der POUM (Partido Obrero de Unificación Marxista). Diese Partei, die zur Zeit des Bürgerkriegs in Katalonien immerhin ca. 40.000 Mitglieder zählte, war eines der Hauptopfer stalinistischer Unterdrückung.
Als der italienische Historiker Gabriele Ranzato von der Universität Pisa auf einer der großen öffentlichen Sitzungen zu Bedenken gab, dass Großbritannien und Frankreich ihre Unterstützung aus der Furcht heraus verweigerten, die Macht in Spanien könne in "die Hände der bewaffneten Massen" fallen, und dass Francos Revolte die Revolution erst richtig in Schwung gebracht hatte, die er eigentlich verhindern wollte, wurde er von Kollegen auf dem Podium angegriffen.
Nur eine einzige Teilnehmerin griff die von Semprun auf der Eröffnungsveranstaltung skizzierte Perspektive offen an: die Historikerin und Autorin der World Socialist Web Site Ann Talbot, die mit einem Beitrag zum Kongress eingeladen war.
Ihr Vortrag trug den Titel "Das republikanische Spanien und die Sowjetunion: Politik und ausländische Intervention im Spanischen Bürgerkrieg 1936-39" und legte dar, dass die Beziehung zwischen der republikanischen Regierung in Spanien und der stalinistischen Bürokratie übereinstimmenden Interessen entsprang.
"Die soziale Revolution in Spanien sollte erwürgt werden"
Spaniens republikanische Bourgeoisie benötigte nicht nur sowjetische Waffen für den Kampf gegen Franco, sondern auch die Macht und das Prestige Moskaus für den Kampf gegen die revolutionäre Bewegung der spanischen Arbeiterklasse.
Die Außenpolitik Stalins und der sowjetischen Bürokratie wiederum war darauf ausgerichtet, der Expansion des deutschen und italienischen Faschismus etwas entgegenzusetzen. Und was für die Bürokratie noch wichtiger war: Während das stalinistische Regime eine brutale Säuberung und Unterdrückung revolutionärer und internationalistischer Kader organisierte, die mit Trotzki in Verbindung gebracht wurden, wollte sie eine erfolgreiche Revolution in Spanien verhindern.
Die stalinistische Bürokratie und die republikanische Bourgeoisie Spaniens hatten beide ein Interesse daran, "die beginnende soziale Revolution zu erwürgen".
Talbots Beitrag stützte sich auf Dokumente aus sowjetischen, britischen und US-amerikanischen Archiven, die die Alarmiertheit und Furcht belegen, die in den imperialistischen Zentren ebenso wie in Moskau angesichts der revolutionären Situation in Spanien herrschten. Die Quellen zeigen auch das Bestreben der Stalinisten, diese Bewegung zu zerschlagen und das Privateigentum ebenso wiederherzustellen wie die Macht des bürgerlichen Staates in Spanien.
"Die weswentliche Ursache für den Sieg der Faschisten war, dass die Sowjetunion die soziale Kraft zerstörte, die den militärischen Widerstand beseelt hatte", argumentierte Talbot in ihrem Vortrag. Als sie ihren Beitrag präsentierte, bemerkte Talbot, ihre gesamte These sei im Eröffnungsbeitrag des Kongresses angegriffen worden war. "In so einer Situation hat man nur zwei Möglichkeiten", erklärte sie. "Entweder man packt seine Sachen und reist ab oder man stellt sich der Herausforderung und steigt in den Ring." Talbot machte deutlich, dass sie sich für Letzteres entschieden hatte und damit rechnete, Kontroversen auszulösen und Angriffen ausgesetzt zu sein.
Das bestätigte sich umgehend in der Diskussion nach dem Vortrag. Der bekannte spanische Historiker Angel Viñas stand auf, um Talbot anzugreifen. Viñas ist nicht nur ein bekannter Wissenschaftler und Verfasser mehrerer Bücher über den Spanischen Bürgerkrieg, sondern auch eine prominente Persönlichkeit im spanischen Staat. Er hat in mehreren Ministerien, beim Internationalen Währungsfond und als Botschafter der Europäischen Kommission bei den Vereinten Nationen gedient.
Viñas bekennt offen seine Bewunderung für Juan Negrin, den rechten Sozialisten, der während des Spanischen Bürgerkriegs das Amt des Präsidenten innehatte. Er beschuldigte Talbot, "sich nicht mit dem Bürgerkrieg sondern mit einem ideologischen Krieg zu beschäftigen". Er zweifelte auch ihren Umgang mit Quellen an und nahm dabei vor allem an den Schriften von Burnett Bolloten Anstoß, der als Korrespondent für United Press International über den Spanischen Bürgerkrieg berichtet hatte. Dass Bolloten, der mit der Kommunistischen Partei sympathisiert hatte, ehe er Zeuge des Verrats an der spanischen Revolution wurde, sich bei seiner Arbeit nicht auf Archivmaterial stützte sondern auf zeitgenössische Nachrichten und Meldungen, mache seine Berichte unglaubwürdig, erklärte Viñas, obwohl Bolloten selbst Augenzeuge der Ereignisse war.
Viñas behauptete auch, dass die Zitate aus den sowjetischen Quellen selektiv und irreführend seien. Talbot hatte unter anderem aus einem besorgten Bericht des Kominternvertreters in Spanien zitiert, in dem es zu Beginn der Ereignisse heißt, dass die Arbeiter praktisch alle Produktionsmittel kontrollieren und die "Staatsmaschinerie entweder zerstört oder gelähmt ist".
Talbot bezog sich in ihrem Beitrag auch auf Dokumente, in denen die Vernichtung und "Liquidierung" von "Trotzkisten" gefordert wurde. Als "Trotzkisten" galten dem Kreml die POUM und praktisch alle linken Oppositionellen. Zur Zeit der Moskauer Prozesse und eines buchstäblichen Massakers an den revolutionären Elementen in der UdSSR waren solche Befehle kaum misszuverstehen.
Schließlich griff Viñas Talbot an, weil sie aus einer Weisung zitiert hatte, die nur wenige Wochen vor den entscheidenden Mai-Tagen 1937 in Barcelona aus Moskau erging und die stalinistischen Agenten vor Ort aufforderte, "sich zu beeilen" und eine Regierungskrise "zu provozieren". Talbot sagte hierzu, dieses Dokument stütze Behauptungen der POUM und der Anarchisten, die Stalinisten hätten absichtlich eine Konfrontation und einen Aufstand provoziert, um einen Vorwand für eine Regierungsumbildung und für einen brutalen Angriff auf die Linke zu erhalten. Innerhalb weniger Wochen wurde die POUM verboten und ihr Führer Andres Nin verhaftet, gefoltert und ermordet.
Viñas erklärte, er habe die Dokumente in den Archiven des sowjetischen Militärgeheimdienstes "persönlich studiert", aber keines von ihnen bestätige eine Moskauer Verwicklung in die Ereignisse von Barcelona.
In ihrer Antwort verteidigte Ann Talbot die Bedeutung der zitierten Quellen und erklärte, Viñas unterschätze vollkommen, was der Kampf gegen den Trotzkismus für die stalinistische Bürokratie bedeutete.
Ein Teilnehmer griff Viñas aus dem Publikum heraus mit der Bemerkung an, es sei erschütternd, dass der Professor die Verantwortlichkeit der stalinistischen Sowjetbürokratie für die Unterdrückung in Barcelona leugne. Er erinnerte daran, dass Trotzkisten und andere sozialistische Gegner des Stalinismus in Spanien systematisch von der stalinistischen Geheimpolizei entführt und ermordet wurden. Nicht nur Nin war Opfer dieser Operationen, sondern auch Trotzkis Sekretär Erwin Wolff, der österreichische Sozialist Kurt Landau und viele andere. "Spanien war das Testfeld für die stalinistische Konterrevolution", sagte er.
Die Rolle der stalinistischen Geheimpolizei GPU und NKWD sei wohl dokumentiert, fügte der Teilnehmer hinzu, unter anderem durch die Aussagen von Alexander Orlow, dem Verbindungsoffizier des NKWD zur republikanischen Regierung.
Der Kongress schloss am Mittwochabend mit einer gut besuchten öffentlichen Diskussionsveranstaltung. Es sprachen der aus den USA stammende Historiker Gabriel Jackson und der spanische Historiker und Organisator des Kongresses Santos Julia.
Jackson verglich "das Ausmaß an Unmenschlichkeit und Grausamkeit", das den Spanischen Bürgerkrieg und die Zeit nach der Machteroberung Francos kennzeichnete, mit der heutigen Situation im Irak. Er sprach auch ausführlich über die Bedeutung universeller Werte und das Verständnis der Menschenrechte, das sich seit der Aufklärung durchgesetzt hat.
Santos Julia wies die Vorstellung zurück, das spanische Volk sei von einer Art kollektiver Amnesie hinsichtlich des Bürgerkriegs und der Franco-Ära befallen. Er betonte vielmehr, beides sei seit dem Tod Francos vor mehr als drei Jahrzehnten ständig in der Diskussion gewesen.
Er beschrieb, wie seine eigene Generation der unmittelbar nach dem Bürgerkrieg Geborenen indoktriniert wurde: Man habe sie glauben gemacht, der Krieg sei Spaniens Rettung gewesen und habe das Land vor dem gottlosen Kommunismus bewahrt, dem eine weitgehend verantwortungslose Bevölkerung die Nation beinahe ausgeliefert hätte.
Er erklärte, wie die "tragische und schreckliche" Erfahrung von Armut und Unterdrückung, die die Masse der spanischen Bevölkerung in den 1940er und 1950er Jahren erlitt, in offenen Widerspruch zu diesem Bürgerkriegsmythos stand, so dass dieser unweigerlich in sich zusammenfallen musste.
Am Anfang, meinte er, habe die Jugend mit einer Ablehnung des Bürgerkriegs und seiner Folgen reagiert und wollte "so sein wie das übrige Europa", anstatt von einer faschistischen Autarkie beherrscht zu werden. Aber seit den 1960er Jahren wollten immer mehr von ihnen wissen, was wirklich geschehen war.
Das Material, das im Rahmen des Kongresses aufbereitet und vorgestellt wurde, war zweifellos umfangreich und bekundet ein anhaltendes Interesse am Spanischen Bürgerkrieg. Es scheint allerdings, dass viele bekannte spanische Historiker das enorme revolutionäre Potential unterschätzen, das in den 1930er Jahren vorhanden war, und das grundlegende Problem der revolutionären Führung in der Arbeiterklasse ignorieren. Die komplexen Ereignisse rund um den Spanischen Bürgerkrieg wurden weitgehend als Fragen der Staats- und Militärpolitik sowie der Diplomatie betrachtet und nicht unter dem Aspekt politischer und sozialer Konflikte und der Klassenbeziehungen untersucht.